Historie der Feuerwehr

Brände hat man seit jeher mit Wasser gelöscht. Das ist uraltes Menschenwissen. In Ermangelung klaren Wassers machte man dabei die Erfahrung, dass Wasser, welches mit Lehm, Ton oder Stallwasser versetzt war, noch besser löschte, weil die Oberfläche des brennenden Körpers mit einer das Feuer nicht nährenden, Rinde überzogen wurde. Mit gefüllten Holz- oder Ledereimern sowie Wurfschaufeln rückte man gemeinhin durch die Jahrhunderte den Bränden zu Leibe.

 Eine Feuerspritze war aber schon im Altertum bekannt. Ktesibios, zur Zeit der ägyptischen Könige Ptolemäos Philadelphos und Ptolemäos Euergetes lebend, wird als Erfinder der Feuerspritze genannt. Beide Könige regierten von 284 bis 221 v. Chr. Die Feuerspritze des Ketesibios war ein Druckwerk mit zwei Stiefeln (Zylindern). Die Römer kannten schon Schlauchspritzen, bei denen an die Steigröhre ein Schlauch, auch Schlange genannt, angeschraubt wurde, um in engen Gassen, in welche die Spritze nicht Hineingefahren werden konnte, das Feuer zu löschen. Die Römer nannten eine solche Spritze Sipho.

Im Mittelalter kommen in Deutschland Feuerspritzen zuerst 1588 in den Bauamtsrechnungen von Augsburg vor. Im Jahre 1655 verfertigte C. Schott in Nürnberg Feuerspritzen, und 1699 kamen selbige in Paris zur Anwendung. Die frühsten Spritzen waren Stoß- oder Absatzspritzen. In England kamen um 1760 Brandspritzen mit Windkesseln auf.  

 In den früheren Jahrhunderten waren die Wohnhäuser und Bauernhöfe ganz anders als heute einer erhöhten Brandgefahr ausgesetzt. Die Häuser in den Städten des Niederrheins waren zwar schon vielfach aus Mauerwerk errichtet. In jedem aber waren mehrere Feuerstellen, die mit Holz, Holzkohle oder Torf gefeuert wurden. Tragbare kleine Holzkohlenöfchen vermehrten noch die Brandgefahr. Die Bauernhöfe auf dem Lande waren aber fast ausnahmslos aus Eichengebälk mit Stakenwerk, das in geflochtenes dünnes Holzwerk mit Lehm verschmiert, errichtet. Das im Eeren, der Futterdiele, unter dem Schoorenmantel (Rauchmantel) offen brennende Feuer zog mit seinem glühenden Rauch durch den Kamin ab und brachte ständig erhöhte Brandgefahr mit sich, wenn die Balken des Dachbodens und des Daches bis in die Kaminumrandung geführt waren. Wir lesen daher in den Feuerlöschedikten der früheren Jahrhunderte immer wieder die Verordnungen, die Schornsteine ordentlich auszumauern, die Balken genügend weit vom Kamin zu legen, Die Rieth- und Strohdächer abzutragen und durch Dachziegel oder Schieferplatten zu ersetzen.

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