Villa Wilhelm Ling

Listenart: Baudenkmal, städtische Denkmäler
Listen-Nummer210
Baujahr1899
eingetragen seit04.07.1989
Flur / Flurstück87/822
AnschriftHindenburgstraße 34, Viersen - Süchteln

Architekt: Hugo Koch/Krefeld

Beschreibung
Die repräsentative Villa am Ortseingang von Süchteln ist zweigeschossig im Landhausstil errichtet. Drei Achsen mit vorgezogener und durch Erker betonter Mittelachse gliedern das Gebäude straßenseitig. Die Eingangsachse mit Glockendach ist rückversetzt angeordnet. Die Fassade, in cremefarbenen Klinkern gehalten, wird durch Gesimse, Fensterlaibungen und ausschmückenden Elementen aus Sandstein gegliedert. Das aufgehende Mauerwerk schließt in den Giebeln zum Dach in Holzfachwerkkonstruktionen ab. Das Dach besteht im Prinzip aus zwei sich kreuzenden Krüppelwalmdächern und wird durch Gauben und Glockendach sowie einem seitlich versetzten Giebel zu einer Landschaft. Die Fenster des Hauses sind modernisiert.

Das Innere des Hauses wird erschlossen durch ein zentrales Treppenhaus. Die Holztreppe mit reichen Schnitzereien führt auf eine Galerie, von der aus alle Zimmer des Obergeschosses zugänglich sind. Der repräsentative Treppenraum erfährt hier durch die Stuckdecke sowie durch die farbige Bleiverglasung eine maßvolle künstlerische Ausstattung. Ebenso sind die Fenster des Nebentreppenhauses mit kunstvoller Bleiverglasung gestaltet.

In den Räumen des Erdgeschosses sind die Ausstattung der Räume, die Holzeinbauten, Türen, Parkettböden sowie Stuckdecken im Originalzustand erhalten.

Ein Gartenhaus mit Satteldach im rückwärtigen Bereich des Hauses ist gut erhalten. Besonders bemerkenswert ist der gewählte Baustil und die Innenraumgestaltung: Es handelt sich bei diesem Gartenhaus um ein "Schweizerhaus", das zusam-men mit der ehemals hügelig gestalteten Parkanlage eine Nachbildung der Alpenlandschaft und Architektur darstellt.

Das winkelförmige ehemalige Kutscherhaus mit Walmdach wird 1975 durch intensiven Umbau verändert, jedoch ist die ursprüngliche Form des Baukörpers und die Dacheindeckung erhalten. Die Fassade wird wesentlich verändert. Ein moderner Verbindungsbau ist dem Haupt- und Nebengebäude zwischengesetzt.

Die Villa mit Wohn-, Kutsch- und Gartenhaus ist im wesentlichen unverändert und somit ein Dokument seiner Zeit. Der gewählte repräsentative Landhausstil ist für den hiesigen Raum selten und von historischer Bedeutung.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und historischen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.

Quellen
Akte Hindenburgstraße 34
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Hindenburgstraße 34
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen

Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Februar 1989

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