Südstadt Viersen

 Was bedeutet Soziale Stadt - Perspektive Südstadt?

  1. Gebietscharakter und Ausgangslage
  2. Integriertes Handlungskonzept
  3. Leitbild und Potentiale
  4. Handlungsfelder und Ziele
  5. Organisation und Lokale Partner
  6. Bisheriger Verlauf und Ergebnisse
  7. Fortführung und Verstetigung

1.       Gebietscharakter und Ausgangslage

Die Viersener Südstadt ist ein heterogener Stadtteil im Übergangsbereich zwischen Innenstadt und Außenbezirken. Kern des Handlungsraumes ist das historische Zentrum der Südstadt, das „Rintgen mit dem Gereonsplatz als Quartiersmittelpunkt.

In den Teilräumen Rintgen, Casinogarten, Bahnhofsumfeld, Rintgen-Süd und Festhallenumfeld leben ca. 6000 Einwohner auf einer Fläche von 104 ha.

Abgrenzung des Fördergebiets

Wie in vielen anderen Städten wird auch in Viersen der Funktionswandel bei sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich und hinterlässt seine Spuren im Stadtbild und in der Bevölkerungsstruktur. Die Umstrukturierung des Einzelhandels hin zu Ketten hat zu einer Verlagerung des eher kleinflächigen Einzelhandels aus der Südstadt geführt. Zunehmende Leerstände, Investitionsstau bei der Sanierung von Gebäuden, aber auch z. B. eine erhöhte Arbeitslosigkeit sind die vor Ort bemerkbaren Anzeichen der strukturellen Probleme. Gleichzeitig erfüllt die Südstadt innerhalb der Stadt Viersen eine wichtige Aufgabe bei der Integration von Zuwanderern.

Mit Unterstützung der Gemeinwesenarbeit wurden seit 2006 gemeinsam mit den Bürgern die Defizite im Quartier ermittelt und erste Lösungsansätze erarbeitet, die in 2009 in die Aufstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes eingeflossen sind.

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2.       Integriertes Handlungskonzept

Um den vorliegenden Herausforderungen innovativ zu begegnen, wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte ein Integriertes Handlungskonzept erstellt, das darstellt, was für Verwaltung, Politik und Bürgerschaft zu tun ist.

Das Konzept samt Maßnahmenkatalog ist Ergebnis einer umfassenden interdisziplinären Quartiersanalyse und begleitenden Beteiligungsprozessen. Es richtet sich primär als Handlungskatalog an Politik und Verwaltung. Es definiert Leitlinien für die Entwicklung der Südstadt und verfolgt neben räumlichen Zielen auch die Optimierung der Vernetzung der Akteurinnen und Akteure untereinander – denn gemeinsam ist ungleich mehr zu erreichen.

Mit der präzisen Beschreibung von Zielen und Maßnahmen erleichterte es die Erfolgskontrolle bei der Umsetzung von Einzelmaßnahmen. Es gibt eine Übersicht über finanzielle Mittel und personelle Ressourcen und klärt die Verantwortlichkeiten bei der Umsetzung. Außerdem war es die einstimmig vom Rat der Stadt Viersen beschlossene Grundlage für den Förderantrag der Stadt im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms „Soziale Stadt“.

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3.       Leitbild und Potentiale

Die Konzepterarbeitung stellt das Leitbild „Perspektive Südstadt - grün, urban, kreativ“ voran. Es basiert auf einer ausführlichen Analyse der in der Südstadt vorherrschenden Chancen und Mängel – im Sinne von „Stärken stärken“ und „Schwächen schwächen“ zeigen sie die verträgliche und auf den gegebenen Strukturen aufbauende Zukunftsperspektive für die Südstadt auf:

  • Grün: Mit zahlreichen hochwertigen Grünflächen, Gärten und Parks bietet sich für die Südstadt die Chance, ihre Freiraumstrukturen zu einem Markenzeichen des Stadtteils zu machen.
  • Urban: Die Südstadt hat einen urbanen Charakter (bauliche Dichte, Nutzungsmischung, urbane bauliche Gestalt), der als Stärke begriffen und ausgebaut wird.
  • Kreativ: Die kulturellen Aktivitäten und bürgerschaftlichen Initiativen in der Südstadt sind das Aushängeschild des Stadtteils. Zusätzlich zeigen die in der Südstadt ansässigen kreativen Berufe im Kunsthandwerk und in sonstigen künstlerischen Bereichen das hier vorhandene kreative Potenzial.

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4.       Handlungsfelder und Ziele

Abgeleitet aus dem Leitbild für die Südstadt und den Ergebnissen von sektoralen Analysen ergaben sich wiederum Entwicklungsziele, aus denen sich eine Vielzahl an Maßnahmen ableiten ließen, die in den letzten Jahren angegangen wurden und als Fördergrundlage des Programms „Soziale Stadt“ dienten.

Die Einzelmaßnahmen sind einzelnen Handlungsfeldern zugeordnet, die sich aus dem Leitbild und den Entwicklungszielen für die Südstadt ableiten. Diese für die Entwicklung der Südstadt zu verfolgenden Handlungsfelder sind:

  • Öffentlicher Raum
  • Grün- und Freiflächen
  • Wohnen / Baukultur
  • Wirtschaftsförderung / Lokale Ökonomie
  • Bildung / Kultur / Soziales

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5.       Organisation und Lokale Partner

Zur Unterstützung der Umsetzung des Projektes wurde das vor Ort schon vorhandene Stadtteilbüro im Sinne eines Quartiersmanagements in den Prozess eingebunden. Dem Stadtteilbüro Südstadt kommt eine zentrale Rolle im Rahmen der Partizipationsprozesse zu. Das Quartiersmanagement ist zuständig für die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil und aktiviert die Bürgerschaft zur Mitarbeit. Das Stadtteilbüro ist unter anderem Treffpunkt der Arbeitskreise, die bereits seit mehreren Jahren aktiv den Stadtteil mitgestalten.

Die Stadtverwaltung Viersen hat mit der konsequenten Einbindung des Quartiersmanagements in die verwaltungsinternen Abstimmungsprozesse die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Stadtentwicklung geschaffen.

Flankierend dazu findet ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch über die bürgerschaftlich getragenen Arbeitskreise „AK Verkehr und mehr“, „AK Immobilen“ (ruht z. Zt.), „AK Südstadtsommer“ und „AK Unternehmertreff“ sowie über die „Sozialkonferenz“ statt.

Die Vernetzung mit lokalen Partnern ist der wichtigste Bestandteil bei der Umsetzung des Handlungsprozesses. Der Erfolg der Stadtentwicklung in der Südstadt ist maßgeblich auf das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie der Institutionen vor Ort angewiesen.

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6.       Bisheriger Verlauf und Ergebnisse
ZeitpunktMeilensteine und Projektbeispiele 
2006

Gründung des Stadtteilbüros Südstadt

Bild Büro

 
2006-2009Bildung erster Arbeitskreise, Vernetzung von Akteuren, Aktivitäten der Arbeitskreise, Südstadtsommer 
2009Erstellung Integriertes Handlungskonzept, Vorschläge für Leitbild und Maßnahmen, Ratsbeschluss 
Anfang 2010Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt NRW" 
April 2010Informationsveranstaltung „Frühlingserwachen" zur Information über Erreichtes und die nun anstehenden Schritte 
Mai 2010Quartierswerkstatt Perspektive Südstadt - Thematische Schwerpunktsetzung und Erarbeitung von Ideen und Handlungsansätzen 
Herbst 2010 bis Ende 2015

Umsetzung des Maßnahmenkatalogs:

Öffentlicher Raum:
 Gesamtkonzept Öffentlicher Raum
 Querung Große Bruchstraße / Eckplatz
 Gereonsplatz (Schlüsselprojekt)
 Hermann-Hülser-Platz
 Umfeld ev. Kirche / Öffentliche WC-Anlage
 Umfeld ev. Friedhof/ Große Bruchstraße
Grün- und Freiflächen:
 Lyzeumsgarten
 Alter ev. Friedhof (Leitprojekt lt. IHK)
 Lyzeumsgarten
 Grünflächen an der Hohlstraße / Klosterweiher
 Casinogarten / Schulhof Gesamtschule
 Grünfläche an der Realschule
Wohnen und Baukultur:
 Immobilienmanagement
 Hof- und Fassadenprogramm
 Gestaltungsleitlinien und -fibel
Lokale Ökonomie:
 BIWAQ-Projekt der Hochschule Niederrhein (s.u.)
Bildung, Soziales und Kultur:
 BIWAQ-Projekte der Diakonie und der Kreishandwerkerschaft (s.u.)
 Quartiersmanagement
 Südstadtsommer
 Verfügungsfonds
 Arbeitskreise und Gruppen im Stadtteilbüro

 
Dezember 2011

Aufnahme in das Programm BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier)

  • „Stärkung der lokalen Ökonomie in der Südstadt"
    (Institute NIERS und SO.CON der Hochschule Niederrhein)
  • „F.I.T. - Fortbildung - Information - Training im Quartier"
    (Diakonie Krefeld & Viersen)
  • „Schüler- und Jugendwerkstatt"
    (Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss.)
BIWAQ Logo
Juni 2012Aufnahme in das kfw-Programm „Energetische Stadtsanierung" 
November 2013Vorstellung der Ergebnisse der Zwischenevaluation durch das Büro StadtRaumKonzept 
Mai 2014Fertigstellung des Energetischen Quartierskonzeptes für die Quartiere
„Historischer Stadtkern Dülken" und „Südstadt Viersen" durch das Büro Jung Stadtkonzepte, Köln
 
September 2014Beschluss des Rates über das Konzept zur Verstetigung und Fortführung der quartiersbezogenen Stadtteilarbeit ab 2015 und Einreichung eines Förderantrages zur Fortführung der Maßnahme von 2015 - 2019 
April 2015Beginn der Beratungstätigkeit durch das Sanierungsmanagement im Rahmen der Energetischen Stadtsanierung durch die Projektpartner HJP (Heinz Jahnen Pflüger), Jung Stadtkonzepte und die NEW 
Juni 20015Empfehlung der Intermag (Interministerielle Arbeitsgruppe) zur Fortführung des Programms 
November 2015Erster Bescheid für die zweite Förderrunde 

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7.       Fortführung und Verstetigung

Bedingt durch die Begrenzung des Durchführungszeitraumes wurden mit Beginn des Projektes bereits Überlegungen angestellt, wie die Ergebnisse der Quartiersentwicklung dauerhaft gesichert werden können und welcher Unterstützungsbedarf zur Verstetigung erforderlich ist. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden in verschiedenen Diskussionsrunden mit Fachleuten und Bürgern intensiv erörtert und sind in ein „Konzept zur Verstetigung und Fortführung der quartiersbezogenen Stadtteilarbeit ab 2015“ eingeflossen. Dieses Konzept ist einerseits als Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes anzusehen, da es konkrete Handlungsbedarfe für eine weitere Förderphase aus dem bisherigen Soziale-Stadt-Prozess herleitet, andererseits wird aber auch der Blick auf die Verstetigung der Quartiersentwicklung in der Nachförderphase gerichtet.

Das Konzept wurde aus dem Integrierten Handlungskonzept (IHK) für das Quartier der Südstadt entwickelt, es

  • nimmt die Handlungsfelder des IHK auf,
  • stellt die Anforderungen des Bundes und des Landes an die Verstetigung von Soziale-Stadt-Prozessen dar,
  • beinhaltet eine Darstellung und Interpretation der sozialen Kontextindikatoren,
  • dokumentiert die Ergebnisse einer umfassenden Zwischenevaluation durch das Büro StadtRaumKonzept, eines Verstetigungsworkshops unter Gesprächsleitung von Herrn Prof. Wermker und einer Quartierswerkstatt zur Zukunft der Südstadt.

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Bundesministerium des Innern, für Bau und HeimatStädtebauförderung von Bund Ländern und Gemeinden  Logo des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen     Logo Soziale Stadt

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