Dem Klimawandel Rechnung tragen

Die Feuerwehr Viersen hat ihren Jahresbericht 2019 veröffentlicht. Die alljährliche Generalversammlung wurde wegen der Auswirkungen der Corona-Krise verschoben. Die feierliche Ehrung der Jubilare und die Übergabe der Beförderungsurkunden werden gesondert nachgeholt.

Das Vorauslöschfahrzeug (VLF) wurde 2019 beschafft (Foto: Stadt Viersen)Das Vorauslöschfahrzeug (VLF) wurde 2019 beschafft (Foto: Stadt Viersen)

Der aktuelle Jahresbericht thematisiert unter anderem die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf die Arbeit der Rettungskräfte. In seinem Grußwort kündigt der Leiter der Feuerwehr Viersen, Frank Kersbaum, an, man werde sich künftig taktisch und materiell verstärkt auf Vegetationsbrände einstellen. Zudem regte er an, zukünftig auch solche Einsätze in die Statistik aufzunehmen, die mittelbar im Zusammenhang mit der anhaltenden Trockenheit in den vergangenen Jahren stehen. Als Beispiele nannte er die Unterstützung beim Bewässern von Wäldern und Bäumen.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst leicht auf etwa 13700, die der Brandeinsätze erhöhte sich von 428 auf 556. Die Menge der technischen Hilfeleistungen ging leicht zurück auf 669. Die Personalstärke blieb bei den hauptamtlichen Kräften annähernd unverändert bei 101, die Zahl der Freiwilligen Feuerwehrleute stieg bei den Männern um 14 auf 259, hinzu kommen 14 ehrenamtlich tätige Frauen. Die Ehrenabteilung umfasst 89 Mitglieder. Den stärksten Zuwachs, von 37 im Vorjahr auf nunmehr 60, verzeichnete die neu organisierte Jugendfeuerwehr.

Frank Kersbaum zeigt sich erfreut über diese Entwicklung und will auch in Zukunft vermehrt junge Menschen für das Ehrenamt bei der Feuerwehr begeistern, etwa über den Internetauftritt und die sozialen Medien. In der Entscheidung von Politik und Verwaltung für den Erhalt und die Sanierung des Standortes Süchteln sieht der Leiter der Feuerwehr ein wichtiges Zeichen für die Ehrenamtsförderung und für die Wertschätzung der Arbeit der Feuerwehr.

Entsprechend dem kommunalpolitisch beschlossenen Brandbedarfsplan wurden für Rettungsdienst und Feuerwehr neue Fahrzeuge beschafft. Dazu gehören ein Vorauslöschfahrzeug, das bei der Waldbrandbekämpfung eingesetzt wird, sowie neue Notarzteinsatzwagen. Größere technische Projekte wie die Digitalisierung des Einsatzstellen-Funkverkehrs und die Umstellung der Atemschutztechnologie von einem Normal- auf ein Überdrucksystem haben begonnen.

In einer Stellungnahme äußert sich Bürgermeisterin Sabine Anemüller zum Jahresbericht: „Als Bürgermeisterin ist es mir wichtig, unsere Wälder besonders geschützt zu wissen. Diese sind durch den fortschreitenden Klimawandel und die weiter anhaltende Trockenheit zunehmend gefährdet. Mit der Anschaffung und Entwicklung des neuen Vorauslöschfahrzeuges, mit dem nun auch schwer zugängliche Stellen im Wald erreichbar werden, wurde ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer Wälder getan. Durch die Konzeptionierung der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Süchteln, verschiedene Umbaumaßnahmen im Gerätehaus Dülken und die Realisierung technischer Verbesserungen in der Hauptwache konnte die Handlungsbereitschaft der Viersener Feuerwehr nachhaltig gestärkt werden.“

Der Erste Beigeordnete Christian Canzler sagte, er freue sich sehr, dass die Freiwillige Feuerwehr einen Zuwachs von insgesamt 31 Personen verzeichnen konnte: Das sei auch der Neuorganisation der Jugendfeuerwehr zu verdanken: „Die Steigerung der Mitgliederzahl zeigt klar die Anziehungskraft unserer Freiwilligen Wehr auch auf jüngere Menschen, die dann hoffentlich später in den Einsatzdienst wechseln und so zum Fortbestehen dieses so wichtigen Ehrenamtes beitragen werden.“

Darüber hinaus freue er sich über die politisch bewilligte Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans. Dieser umfasse die Ersatzbeschaffung von wichtigen neuen Fahrzeugen wie den beiden Drehleitern.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (09.06.2020) wieder.

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