Eigenstrom entlastet Etat und Umwelt

Die Stadt Viersen hat im Zuge der Umsetzung ihres Eigenstromkonzeptes inzwischen zehn Photovoltaikanlagen und drei Blockheizkraftwerke gebaut. Entwickelt hat das Projekt Björn Nemak, Energiemanager der Stadt. Das Eigenstromkonzept soll nicht nur den städtischen Haushalt entlasten, sondern zugleich auch die Vorreiterrolle der Stadt bei der Nutzung erneuerbarer Energien stärken.

Norbert Dahmen, unter anderem für das Gebäudemanagement zuständiger Beigeordneter und Stadtkämmerer, sagte, von der Vorplanung bis zur Bauüberwachungen hätten alle Planungsleistungen in der Hand der Stadtverwaltung gelegen: „Ziel war es, den Eigenstromanteil der Erzeugungsanlagen möglichst hoch zu gestalten und die Anlagen so höchst wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben.“ Der durchschnittliche Eigenstromanteil liege bei 84 Prozent. Damit könne fast der gesamte erzeugte Strom in den Gebäuden selbst genutzt werden.

Die installierte Nennleistung der Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern bezifferte Energiemanager Björn Nemak auf 306 Kilowatt. Das entspreche etwa 1150 Solarmodulen. Ausgestattet wurden Schulen sowie die Feuerwache an der Gerberstraße. Die zehn Anlagen erzeugten im Jahr 260.000 Kilowattstunden Strom. Das entspreche dem Verbrauch von 87 Zwei-Personen-Haushalten.

Bereits 2016 wurden fertiggestellt die Anlagen Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium (Nennleistung 40 Kilowatt), Johannes-Kepler-Realschule (40 kW), Grundschule Dammstraße (20 kW), Realschule an der Josefskirche (20 kW), Martinsschule (10 kW), und Primusschule (10 kW). Anne-Frank-Gesamtschule Rahserstraße (68 kW), Hauptschule Süchteln (40 kW) und Brüder-Grimm-Grundschule (20 kW) sowie die Hauptwache der Feuerwehr (40 kW) folgten im laufenden Jahr.

Die Photovoltaikanlagen auf der Feuerwehr-Hauptwache und dem Erasmus-von Rotterdam-Gymnasium werden durch Blockheizkraftwerke ergänzt. Diese 2016 errichteten Anlagen werden mit Erdgas betrieben und haben eine elektrische Leistung von jeweils 33 Kilowatt. In Verbindung mit den Photovoltaikanlagen wird der Strombedarf der versorgten Gebäude rund zur Hälfte aus Eigenerzeugung gedeckt. Ein weiteres Blockheizkraftwerk mit 20 Kilowatt elektrischer Leistung ging ebenfalls im Jahr 2016 am Clara-Schumann-Gymnasium in Betrieb.

Bislang hat die Stadt Viersen für Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke nach dem Eigenstromkonzept 710.000 Euro investiert. Davon entfallen 429.000 Euro auf die Photovoltaik. Allein in diesem Bereich rechnet Energiemanager Nemak mit Einsparungen bei den Stromkosten von mehr als 700.000 Euro bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren. Weitere Photovoltaikanlagen sollen folgen, hier liegen noch keine konkreten Pläne vor.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (23.08.2017) wieder.

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