Großes Interesse

Gut 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger sind am Donnerstag, 9. Februar 2017, ins Casino Robend gekommen. Der Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Viersen hatte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, die zur frühzeitigen Beteiligung im Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes 150-1 „Burgfeld“ gehört.

Die Verwaltung nutzte den Abend, um den derzeitigen Stand der Planung darzustellen. Im Burgfeld, das von Gerberstraße, Kanalstraße, Krefelder Straße, Alter Bruchstraße und Grevenbroicher Straße begrenzt wird, sollen rund 200 Wohneinheiten auf einer neun Hektar großen Fläche entstehen. In die Planung einbezogen wird auch die Markierung der im Bereich Stadtpark Robend erkennbaren Nordkanaltrasse, die hier einst weiterführen sollte. Für die konkrete Gestaltung insbesondere der Arten von Häusern, die im Burgfeld gebaut werden, gibt es zurzeit noch mehrere Vorschläge. Diese sollen im weiteren Verlauf des Verfahrens konkretisiert werden.

Während zu diesem Thema kaum diskutiert wurde, gab es zahlreiche Wortbeiträge und Anmerkungen der Besucherinnen und Besucher zur verkehrlichen Planung. Nach Abschluss der gutachterlichen Untersuchung halten die Planer gegenwärtig die Anbindung des neuen Wohngebietes an drei Punkten für richtig. Die Zu- und Abfahrt soll möglich werden von der Alten Bruchstraße gegenüber der Einmündung Winkelstraße, von der Kanalstraße nahe des dortigen „Kapellchens“ und von der Gerberstraße in Höhe der Rock-Kultur-Werkstatt. Wesentliche Teile des neuen Gebietes sollen dabei verkehrsberuhigt gestaltet und nur im Schritttempo zu befahren sein. Lediglich die Verbindung von der Alten Bruchstraße zur Kanalstraße würde als normale Straße ausgebaut.

Die Debatte beschäftigte sich hauptsächlich mit der Verkehrssituation auf der Gerberstraße und der Kanalstraße. Für die Kanalstraße beklagten Anwohner die hohe Belastung auch durch Lastwagenverkehre und forderten die Verlagerung großer Teile des Verkehrs auf die Straße Hormesfeld. Das wäre verbunden mit einer Erweiterung der dortigen Brücke, die aktuell nur einspurig ausgebaut ist. Zur Entlastung der Gerberstraße von zusätzlichen Autofahrten durch das Neubaugebiet wurden vor allem die Sanierung der Straße „An den Schwarzen Pfählen“ und die Anbindung des Burgfeld über „Zum Strötgesfeld“ gefordert.

Aus Sicht des Verkehrsgutachtens sind beide Vorschläge keine sinnvollen Optionen. So würde beispielsweise die Umleitung von Lastwagenverkehr über Hormesfeld nicht nur den Ausbau der Brücke, sondern auch der Einmündung in die Gerberstraße samt Ampel und nicht mögliche Verbesserungen an der Kreuzung Krefelder Straße/Robend erfordern. Zudem würde die Einmündung der Krefelder Straße in den Kreisverkehr Antwerpener Platz zu stark belastet. Hinsichtlich der Gerberstraße sieht das Gutachten keine relevante Mehrbelastung durch das Neubaugebiet. Ursache der Probleme hier sei vielmehr die fehlende Möglichkeit, die überlastete Kreuzung mit der Freiheitsstraße auszubauen. Hier verhindern die Bahnbrücken eine Erweiterung. Der angeregte Verzicht auf die Anbindung des Burgfelds an Gerberstraße und Alte Bruchstraße zugunsten einer Erschließung über An den Schwarzen Pfählen/Zum Strötgesfeld ändere an der Situation auf der Gerberstraße nichts, verschlechtere aber die Erreichbarkeit des Neubaugebietes.

Alle Anregungen und Beschwerden aus der Versammlung werden nochmals überprüft. Gleiches gilt für weitere Eingaben im Zuge der frühzeitigen Beteiligung. Dazu liegen die Unterlagen noch bis zum 24. Februar 2017 im Fachbereich Stadtentwicklung im 2. Obergeschoss des Rathauses Bahnhofstraße während der Dienstzeiten aus. Außerdem stehen die Unterlagen auf der Internetseite der Stadt (www.viersen.de) zur Ansicht und zum Herunterladen bereit.

Nach dem Ende dieser Beteiligungsrunde wird aus dem städtebaulichen Konzept und den Hinweisen der Bürgerinnen und Bürger der Entwurf eines neuen Bebauungsplanes für das Burgfeld entwickelt. Dieser wird dann in den politischen Gremien beraten und beschlossen. Anschließend erfolgt eine erneute vierwöchige Offenlage mit entsprechender Beteiligungsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger, bevor der Bebauungsplan endgültig beschlossen wird. Die Planer rechnen zurzeit mit dem Abschluss des Verfahrens Anfang 2018.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (10.02.2017) wieder.

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