Unter dem Motto „WOHN.RAUM.WÜNSCHE. werden wahr“ hat am Freitag, 21. Februar 2014, die Umsetzungsphase des Handlungskonzeptes Wohnen für die Stadt Viersen begonnen. In der Generatorenhalle diskutierten die Akteure des Viersener Wohnungsmarktes die Analysen und Handlungsempfehlungen aus dem Entwurf des Abschlussberichts der Erarbeitungsphase. Staatssekretär Gunther Adler vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen war gekommen, um sich ein Bild von der Arbeit in Viersen zu machen.

Ein Jahr zuvor ist der Prozess zur Erarbeitung des Handlungskonzepts Wohnen für die Stadt Viersen gestartet worden. Seit Mai 2014 liegt der Abschlussbericht vor, der von den Akteuren des Viersener Wohnungsmarktes begleitet vom Institut InWIS Forschung und Beratung, Bochum, erarbeitet wurde. Beim Umsetzungsauftakt „WOHN.RAUM.WÜNSCHE. werden wahr“ sind die Analysen und Handlungsempfehlungen vorgestellt und diskutiert worden. Dazu wurden bereits erste Ideen formuliert, wie die Handlungsempfehlungen der Gutachter umgesetzt werden können.

In der Ratssitzung vom 13.05.2014 wurde das Handlungskonzept Wohnen inklusive des Umsetzungsprogramm Phase 1 beschlossen. In dem Umsetzungsprogramm Phase 1 wurden diejenigen Maßnahmen des Handlungskonzeptes Wohnen zusammengestellt, die in einem ersten Schritt umgesetzt werden sollen. Dazu zählen, neben zahlreichen weiteren Maßnahmen,

• der Aufbau einer Wohnungsmarktbeobachtung,
• die Einführung eines Umsetzungsmonitorings,
• die Erstellung eines Innenentwicklungskatasters,
• die Verstetigung der Kommunikationsstrukturen,
• die Erfassung und Bewertung der Wohnbauflächenpotentiale,
• die Teilnahme am Landesprogramm Flächenpool.NRW und
• die Fortsetzung der Energieberatung in den Fördergebieten Historischer Stadtkern Dülken und Viersener Südstadt.

Während für einige Maßnahmen komplett neue Methoden und Verfahren eingeführt werden müssen, kann bei anderen Maßnahmen auf vorhandene Strukturen zurückgegriffen werden. So wurden z.B. die Erfassung und Bewertung der Wohnbauflächenpotentiale sowie die Fortsetzung der Energieberatung in den Fördergebieten Historischer Stadtkern Dülken und Viersener Südstadt in bereits laufende Projekte einbezogen.

Aktuell wird an den Strukturen für die Etablierung neuer Projekte gearbeitet. So wurden z.B. fachämterübergreifend neue Erfassungsmethoden erarbeitet und eingeführt, die für die Erhebung von Daten für die Wohnungsmarktbeobachtung nötig sind. Seit Beginn des Jahres 2015 werden so zahlreiche Angaben erfasst, die im Zusammenspiel Auskunft über die Entwicklung des Viersener Wohnungsmarkt geben. Durch das Gegenüberstellen von Angebot und Nachfrage in den einzelnen Teilsegmenten des Wohnungsmarktes können so aktuelle und zukünftige Bedarfe abgeleitet werden, worauf das künftige Handeln im Bereich der Stadtentwicklung aufbaut. Die Ergebnisse werden nach der Auswertung in einem Wohnungsmarktbericht veröffentlicht und so jedermann zur Verfügung gestellt.

Für die Erstellung des Innenentwicklungskatasters wurde ein modularer Projektaufbau entwickelt, der eine systematische Erfassung und Bewertung aller un- oder untergenutzten Flächen innerhalb des Siedlungsgefüges der Stadt Viersen ermöglicht. Wie in einem Baukastensystem bauen bei diesem Vorgehen die Schritte Erfassung, Bewertung, Priorisierung und Aktivierung aufeinander auf. Ab April 2015 wird mit der Erhebung der Flächen begonnen.

Bei dem Landesprogramm Flächenpool.NRW ist in das Aufrufverfahren für die zweite Bewerbungsrunde gerade zu Ende gegangen. Der Flächenpool.NRW  ist ein vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen initiiertes Programm, das brachliegende Flächen innerhalb der Städte und Gemeinden wieder nutzbar machen will. Dazu werden Experten für Flächenrecycling in die Kommunen geschickt, deren Ziel es ist, im engen Dialog mit der Kommune und dem Grundstückseigentümer neue Entwicklungsperspektiven individuell für den jeweiligen Brachflächenstandort zu erarbeiten. Die Stadt Viersen hat sich mit geeigneten Flächen für das Programm beworben und erwartet in absehbarer Zeit eine Rückmeldung.

Weitere Maßnahmen des Handlungskonzeptes Wohnen befinden sich in Vorbereitung und werden zurzeit von der Verwaltung auf mögliche Wege der Umsetzung hin geprüft.

Der Abschlussbericht sowie das Umsetzungsprogramm Phase 1 stehen als Download  bereit.