Kein Grund zur Eile

Das Ordnungsamt der Stadt Viersen hat eine unerwartete Änderung im Verhalten der Menschen festgestellt. Offenbar sind viele der Ansicht, die Maßnahmen gegen das neuartige Corona-Virus umfassten die Erlaubnis, die Straßen der Stadt in Rennstrecken zu verwandeln.

Schild "30-Zone"

Bei den Radarkontrollen am Donnerstag, 19. März 2020, stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest, dass nicht nur die Zahl der Verstöße in die Höhe ging. Das wäre möglichweise noch mit der irrigen Annahme zu erklären, dass der Radarwagen Corona-Pause macht. Vielmehr zeigte sich, dass „an den unmöglichsten Stellen exorbitante“ Überschreitungen des Tempolimits zu beobachten seien. Der Radarwagen der Stadt muss also weiterhin regelmäßig im Einsatz sein.

Der Kommunale Ordnungsdienst Viersen (KOV) setzte heute seine Kontroll- und Aufklärungsmaßnahmen fort. Als positiv vermerkten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass die Geschäftsinhaber die Regelungen einhalten. Regelungslücken in den Landes-Erlassen werden in Gesprächen mit dem Kreis und der Landesregierung bearbeitet. Ziel ist dabei, eine nachhaltige Lösung zu finden, damit alle Betroffenen gleich und gerecht behandelt werden können. Der Innendienst des Ordnungsamtes beantwortet weiterhin telefonisch Rückfragen und klärt Unsicherheiten.

Als „ärgerlich“ bewertet das Ordnungsamt die Situation auf den Kinderspielplätzen. Grundsätzlich werden die Sperrungen gut beachtet. Das gilt auch für die Freizeitanlagen am Hohen Busch. Probleme entstünden, wenn Kinder, die zum Spielen nach draußen geschickt werden, sich spontan auf den Spielplätzen oder an anderen Stellen zu größeren Gruppen versammeln. Der KOV müsse dann auf Hinweise aus der Bevölkerung reagieren.

Die Kinder zeigten sich dabei durchgehend einsichtig. Dennoch, darauf weist die Stadt hin, binden diese Einsätze Kräfte. Hier wäre es Aufgabe der Eltern, stärker auf das Verhalten ihrer Kinder zu achten.

Je stärker der KOV durch Corona-bedingte Maßnahmen beschäftigt ist, desto mehr leidet das normale Tagesgeschäft. Das führe dann dazu, dass beispielsweise Menschen, die wegen zugeparkter Einfahrten anrufen, länger auf Hilfe warten müssen. Auch wilde Müllkippen müssen länger warten als nötig. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis, dass zurzeit nicht alle Hinweise in der gewohnten Schnelligkeit bearbeitet werden können.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (19.03.2020) wieder.

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