Mit Vollgas in die Startup-Zukunft

Viersen baut ein Ökosystem für junge Unternehmen. Das Auftaktevent zur „Startup-City Viersen“ lockte zahlreiche Interessierte zu Harley-Davidson Viersen. Die städtische Wirtschaftsförderung hatte eingeladen zum ersten Schritt auf dem Weg, der mit „Vollgas in die Startup-Zukunft“ führen soll.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller begrüßte die Gäste beim Startup-Viersen-Event (Foto: Antje Prömper)Bürgermeisterin Sabine Anemüller begrüßte die Gäste beim Startup-Viersen-Event (Foto: Antje Prömper)

Bürgermeisterin Sabine Anemüller sagte, Startups funktionierten nicht ohne ein Netzwerk aus Unterstützern, Mentoren, Geldgeberinnen und Geldgebern, nicht ohne Coaching und Serviceangebote. All diese Elemente gehörten zu einem „Startup-Ökosystem“, das die Stadt Viersen für junge Unternehmerinnen und Unternehmer ausbauen werde.

Das im Jahr 2002 gestartete Gewächshaus für Jungunternehmen zeige, dass Viersen sich als Ort und Hort für Mutige, Kreative, für Existenzgründerinnen und Existenzgründer mit Visionen verstehe. Deren innovative Ansätze und ihr Knowhow garantierten den Erfolg einer florierenden Wirtschaft. Ihr Fazit: „Startups sind in Viersen gut aufgehoben. Die Unterstützung wird in Viersen kontinuierlich fortgeschrieben.“

Marina Heuermann, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, sagte in ihrem Einführungsvortrag: „Wir brauchen eine inspirierende Gründerkultur, die Unternehmertum und Kreativität fördert.“ Das Startup-Ökosystem schaffe eine Win-Win-Situation sowohl für die Gründerinnen und Gründer als auch für die Unterstützenden und die Mentorinnen und Mentoren.

Sie erinnerte an die bereits laufenden und verwies auf weitere kommende Projekt. Die Bewerbungsfrist für den „Viersen-Award“ unter dem Motto „kreative Köpfe für Viersen gesucht“ laufe noch bis zum 12. Oktober 2021. Sie rief Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümer dazu auf, ebenfalls mitzumachen: „Das kann nur Hand in Hand funktionieren.“

Für den Aufbau des Startup-Ökosystems habe sich die Wirtschaftsförderung Unterstützung von Expertinnen und Experten gesichert. „Experconsult“ mit Markus Wessel und Matthias Nawrocki werde dabei helfen, die folgenden Schritte gemeinsam mit den Startuppern zu entwickeln. So bilde sich das Ökosystem für junge Unternehmen unter dem Hashtag #Viersen_Community.

Markus Wessel moderierte die anschließende Podiumsdiskussion. Die Runde stand unter der Überschrift „Wie können wir Chancen nutzen?“.

Das Podium beim Startup-Viersen-Event (von links): Frank Rehme, Marina Heuermann, Markus Wessel, Elke Hohmann, Matthias Nawrocki und Nicole Kitschen (Foto: Antje Prömper)Das Podium beim Startup-Viersen-Event (von links): Frank Rehme, Marina Heuermann, Markus Wessel, Elke Hohmann, Matthias Nawrocki und Nicole Kitschen (Foto: Antje Prömper)

Nicole Kitschen vom Coffice Dülken berichtete von ihren Erfahrungen bei der Gründung des Coworking-Spaces. „Keine 3 Tage“ habe es nach einer Anfrage im Dülkenbüro gedauert, bis die Stadt sich bei ihr gemeldet und Hilfe angeboten habe. Wichtig sei ihr, dass man bei Gründungen „nicht immer in Problemen denken“, sondern Lösungen finden müsse.

Matthias Nawrocki berichtete, warum das Unternehmen, für das er arbeitet, Startups fördert: „Wir wollen nicht einrosten. Gira soll nicht der nächste Kodak werden.“ Startups lieferten die erfolgversprechenden Produkte, Gira steuere die Prozesse bei. Startups neigten dazu, sich zu verzetteln. Da könnten erfahrene Unternehmen helfen. Gründerinnen und Gründer müssten scheitern dürfen, ergänzte er. Er verglich Gründungen mit dem Erlernen des Skateboard-Fahrens. Auch das funktioniere nur, wenn man nach einem Sturz aufstehe und weitermache.

Marina Heuermann sagte, mit dem Ökosystem Startups wolle die Wirtschaftsförderung einen Beitrag dazu leisten, Wertschöpfung in der Stadt zu halten und den Mittelstand zu stützen. Der Aufbau des Ökosystems werde in vielen kleinen Schritten vorangehen und mehrere Jahre dauern.

Elke Hohmann von der IHK Mittlerer Niederrhein bestärkte das mit der Einschätzung, dass eine Startup-Community in Viersen funktionieren könne. Die Wirtschaftsförderung und die IHK seien erste Ansprechpersonen für Gründungswillige.

Frank Rehme vom Kompetenzzentrum Handel warf einen Blick in die Zukunft des Einzelhandels in den Stadtzentren: „Wir müssen einen Mix in die Innenstadt bringen, der dafür sorgt, dass die City am Sonntag brechend voll ist.“ Die Innenstadt der Zukunft sei ein Erlebnisort, ein „Platz der anlasslosen Begegnung“. Dazu müsse sich auch der Einzelhandel weiterentwickeln: „Formate, die aus der Zeit gefallen sind, machen zu.“

Als Beispiele nannte er die noch vor wenigen Jahren als am Markt chancenlos belächelten Unverpackt-Läden oder Modeprodukte, die den Nachhaltigkeitsgedanken in den Vordergrund stellen. Außerdem, forderte er, müssten die Händler in den Innenstädten zusammenspielen und nicht „Einzel“-Händler bleiben. Mit Blick auf Startups sagte er, diese wollten nicht „gepampert“ werden. Sie litten aber unter der „Flut der Regularien“.

Zum Abschluss der Runde verwies Nawrocki auf die Startup-Förderung in Paderborn. Dort zeige die Arbeit über viele Jahre jetzt Erfolge. Das Motto der dortigen Macher: „Dream big – work hard.“

Nächste Veranstaltung der Wirtschaftsförderung ist der Workshop „#Viersen_create“ am 30. September 2021 im Gewächshaus für Jungunternehmen.

Der Viersener Harley-Davidson-Store war Schauplatz des Startup-Viersen-Treffens und bot neben einem außergewöhnlichen Ambiente mit besonderen Schaustücken sogar Probe(mit-)fahrten für Interessierte an (Foto: Antje Prömper)Der Viersener Harley-Davidson-Store war Schauplatz des Startup-Viersen-Treffens und bot neben einem außergewöhnlichen Ambiente mit besonderen Schaustücken sogar Probe(mit-)fahrten für Interessierte an (Foto: Antje Prömper)

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (26.09.2021) wieder.

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