Neugestaltung Lange Straße in Dülken

Warum wird die Lange Straße umgebaut?

Die geplanten Verbesserungen sind Teil der Gesamtstrategie für den Historischen Stadtkern Dülkens. Mit der Neugestaltung wird die Lange Straße neu belebt. Zudem werden die Wohn- und Geschäftshäuser an der Straße besser erreichbar. Die Pläne wurden 2017 ausführlich sowohl in den politischen Gremien als auch bei Bürgerbeteiligungen diskutiert. Im November 2017 ist der Umbau politisch beschlossen worden.

Was steckt hinter dieser „Gesamtstrategie“?

Die Gesamtstrategie für den Historischen Stadtkern Dülken ist die Reaktion auf die Entwicklung in den zentralen Bereichen. Ein deutliches Kennzeichen dafür, dass hier gehandelt werden musste, waren die zunehmenden Leerstände in den Geschäftshäusern. Die Gesamtstrategie wurde im April 2014 vom Rat der Stadt beschlossen.

Sie ist Grundlage für die Städtebauförderung durch das Land Nordrhein-Westfalen. Zahlreiche Elemente dieser Strategie wurden bereits verwirklicht. Beispiele für die Verbesserungen in Dülken in den vergangenen Jahren sind die neue Melcherstiege mit dem Stadtpark, der neue Zugang von dort zum Kernbereich der Innenstadt und die Aufwertung des Alten Marktes.

Die Verbesserungen des Abschnittes zwischen Gasstraße und Venloer Straße/Peterboroughplatz setzen die Bestrebungen fort, den Kern Dülkens fit zu machen für die Anforderungen der Zukunft.

Was passiert jetzt?

Zunächst werden entlang der Langen Straße die Linden entfernt. Hier handelt es sich um Vorarbeiten. Sie werden bereits jetzt umgesetzt, um die Schonfristen für Bäume einzuhalten. Würden die Linden noch stehen bleiben, würde das die weiteren Arbeiten behindern. Denn dann dürften die Bäume erst ab Oktober wieder entnommen werden.

Warum werden die Bäume überhaupt gefällt?

Alle Linden stehen sehr dicht an den Häusern. Obwohl die Bäume mit hohem Aufwand gepflegt und geschnitten werden, nehmen sie den Wohnungen das Licht. Das führt seit Jahren zu Beschwerden der Betroffenen.

Sieben der Bäume stehen zudem entweder direkt auf oder knapp neben einer Gasleitung. Unter drei weiteren Linden liegt eine Wasserleitung. Sie können schon deswegen nicht stehenbleiben.

Die übrigen sieben Linden stehen in nicht standortgerechten Hochbeeten. Hier würden binnen weniger Jahre immense Schäden im Pflaster entstehen. Deshalb und um eine einheitliche und wertige Gestaltung der Straße zu erreichen, wurde beschlossen, auch diese Bäume zu entfernen und durch neue, standortgerechte zu ersetzen.

Wie viele neue Bäume werden gepflanzt?

Das Begrünungskonzept sieht vor, dass 15 neue Bäume gepflanzt werden. Damit sie besser als die bisherigen Bäume wachsen können, erhalten sie Pflanzgruben nach den neuesten technischen Richtlinien.

Die neuen Standorte entlang der Langen Straße sind so gewählt, dass die Bäume den bestmöglichen Platz finden. Versorgungsleitungen werden dabei ebenso berücksichtigt wie die Interessen der Menschen entlang der Straße.

Welche Baumarten sind vorgesehen?

Für die Lange Straße wurden hellrosa blühende Zierkirschen ausgewählt. Die Kronen dieser Art sind nicht so ausladend wie Linden. Das bedeutet: Sie werden weder an die Fassaden heranwachsen noch die Wohnungen übermäßig verschatten.

Am Hühnermarkt wird ein neuer Zierapfelbaum gepflanzt. Damit soll der Platzbereich aufgewertet werden.

Und die Platanen am Tien Anton?

Die Platanen in der Blauensteinstraße bleiben stehen. Auch an ihnen wird aber gearbeitet: Ihr Standbereich wird ausgeweitet. Damit soll sichergestellt werden, dass sie sich weiterhin gut entwickeln können und nicht vom Pflaster geschädigt werden.

Was geschieht mit den Pflanzbeeten?

Die Pflanzbeete werden ebenfalls durch bessere Lösungen ersetzt. Die neuen Beete sind nicht nur doppelt so groß. Sie bieten zudem im Verhältnis zu ihrer Größe mehr Platz für die Bepflanzung. So können größere, zusammenhängende Grünbereiche entstehen.

Künftig wird hier eine Unterpflanzung aus niedrigen Sträuchern und Blühstauden zu finden sein. Die Pflanzen werden so ausgewählt, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Sie werden damit vom Frühjahr bis zum Herbst bunte Farben in die Lange Straße bringen. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass sie insektenfreundlich sind.

Was passiert mit der Straße?

Die Lange Straße erhält ein neues Pflaster. Die neuen Beläge sind so gewählt, dass sie den Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen. Dazu gehört ein Leitsystem für Sehbehinderte.

An allen Stellen bleibt eine Mindestbreite für den Verkehr von vier Metern. Das stellt sicher, dass sich Autos und Fahrräder im Gegenverkehr nicht behindern. Außerdem bleibt so der Platz, der für den Rosenmontagszug benötigt wird.

Die Lange Straße wird künftig ein verkehrsberuhigter Bereich sein. Sie wird als „Spielstraße“ ausgeschildert. Das bedeutet: Fahrzeuge dürfen hier im Schritttempo fahren. Menschen, die zu Fuß gehen, genießen Vorrang bei der Nutzung.

Mit dem Fahrrad kann die Lange Straße in beiden Richtungen befahren werden. Für den motorisierten Verkehr gibt es weitere Einschränkungen: Autos dürfen vom Westgraben nur in Richtung Peterboroughplatz fahren. Das Teilstück vom Westgraben zur Venloer Straße wird Sackgasse. An der Einmündung gegenüber dem Bürgerhaus wird die Lange Straße abgepollert. Feuerwehr und Rettungsdienst können die Poller öffnen.

Kurze Straße und Domhof bleiben abgetrennt, zusätzlich werden Poller die Börsenstraße abtrennen. Der Westwall bleibt für die Garagennutzer offen.

In verkehrsberuhigten Bereichen darf nur auf ausgewiesenen Stellplätzen geparkt werden. 21 dieser Flächen werden angelegt, davon zwei Behindertenparkplätze.

Mit dieser Veränderung sollen insbesondere die Wohn- und Geschäftshäuser besser erreicht werden können. Durch die Einbahnstraßenregelung und die Beschränkung der Geschwindigkeit auf Schritttempo bleibt die Lange Straße aber unattraktiv für Durchgangsverkehr.

Was wird sonst noch umgebaut?

Die größte Aufwertung abseits der Langen Straße erfährt der Bereich rund um den Tien Anton auf der Blauensteinstraße. Die Treppenstufen werden verschwinden. Ein neues Pflaster schafft auch optisch eine noch bessere Verbindung in Richtung „Am Kesselsturm“. Zugleich wird der ungepflasterte Platz rund um die Platanen erweitert.

Der Tien Anton wird ein wenig versetzt, bleibt aber im Prinzip an seinem Standort. Er erhält Gesellschaft durch eine neue Sitzbank. Die wird aus einer Kombination von Blaustein und Holz gebaut. Um die Bedeutung des Tien Anton zu unterstreichen, wurde ein Beleuchtungskonzept entwickelt. Insgesamt 75 LED-Bodenleuchten werden die historische Figur und die Blausteinbank sowie die Platanen in frischem Licht erstrahlen lassen.

Die Fahrradständer und Abfalleimer im gesamten von der Verbesserung betroffenen Bereich werden erneuert. Erhalten bleiben die charakteristischen Altstadtleuchten.

Sollte das nicht längst fertig sein?

Die ursprünglichen Pläne sahen in der Tat vor, dass die Lange Straße bereits 2019 ihre neue Gestalt erhalten sollte. Weitere Verbesserungen an den Plänen, die Wünsche der Dülkener Bürgerinnen und Bürger und neue Erkenntnisse sowie andere Verzögerungen führten dazu, dass der Ausbau verschoben werden musste. Die Arbeiten sollen in Kürze ausgeschrieben werden und in diesem Jahr beginnen.

Was kostet das?

Zunächst die gute Nachricht für die Menschen im betroffenen Bereich: Die Neugestaltung ist so geplant, dass keine Anliegerbeiträge fällig werden.

Nach dem Antrag auf Städtebauförderung von 2018 wird die verbesserte Lange Straße etwas mehr als 1,1 Millionen Euro kosten. Dafür erhält die Stadt 850.000 Euro Fördermittel. Das sind allerdings nur Planzahlen. Die tatsächlichen Kosten werden sich aus dem Ergebnis der Ausschreibung ergeben.

Wo gibt es mehr Informationen?

Rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten werden die Bürgerinnen und Bürger und insbesondere die direkt betroffenen Menschen im Verbesserungsbereich nochmals ausführlich informiert.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (23.01.2020) wieder.

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