Ole vom Gehlingsweg

Vom Corona-Mutmacher zum Puppenhelden für große und kleine Fans

Mit viel Engagement und Fantasie hat das Team der Kita Gehlingsweg die Stoffpuppe Ole zum Leben erweckt. Anlass war die mehrere Wochen andauernde Schließung der Einrichtung wegen der Corona-Pandemie. Mittlerweile ist die Kita für die Kinder wieder geöffnet. Aber Ole macht munter weiter und hat neuerdings sogar eine Mitstreiterin: Ilselotte.

Unser Bild zeigt hinten (von links): Andrea Lentzen (Mitarbeiterin Kita Gehlingsweg) und Birgit Bialas (Leiterin Kita Gehlingsweg) und zwei Kita-Kinder mit den Puppen Ilselotte, Ole und Lubo (von links).Unser Bild zeigt hinten (von links): Andrea Lentzen (Mitarbeiterin Kita Gehlingsweg) und Birgit Bialas (Leiterin Kita Gehlingsweg) und zwei Kita-Kinder mit den Puppen Ilselotte, Ole und Lubo (von links).

Um den Kindern über die Trennung von der gewohnten Kita-Umgebung hinwegzuhelfen erdachten die Mitarbeiterinnen kleine Foto-Geschichten, bei denen die Puppe Ole als Akteur im Mittelpunkt steht. Den Kindern war Ole da bereits vertraut: Vor dem Lockdown bewohnte die 65 cm große Handpuppe das Musikzimmer der Kita. Die Foto-Stories gingen per E-Mail an alle Familien der Kita-Kinder. Dort wurden sie von Kindern und Eltern gelesen, viele haben sie sich sogar ausgedruckt.

Seine ersten Abenteuer erlebte Ole in der verwaisten Kita. So erhielten die daheimgebliebenen Kinder die Möglichkeit, die Verbindung zu ihrer vertrauten Spiel- und Lebensumgebung auch in Zeiten der Schließung aufrecht zu erhalten. Wie sie selbst war auch ihr vertrauter Spielkamerad Ole aus dem Musikraum traurig über die erzwungene Trennung. Zugleich machte er Mut, indem er immer wieder seine Freude auf ein baldiges Wiedersehen zum Ausdruck brachte. Bei seinen Erlebnissen in der verwaisten Kita agierte Ole wie ein „ganz normales“ Kindergartenkind: mal übermütig, immer neugierig und mit großem Interesse seine Umgebung erforschend.

Auf dem Spielplatz waren nur zwei Schaukeln. Kein Problem: Ole machte gerne Platz für seinen Kumpel Lubo (Foto: Stadt Viersen)Auf dem Spielplatz waren nur zwei Schaukeln. Kein Problem: Ole machte gerne Platz für seinen Kumpel Lubo (Foto: Stadt Viersen)

Auch erwachsene Menschen konnte Ole für sich gewinnen: Ines Wawrosch ist Mitarbeiterin in der Verwaltungsabteilung des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt Viersen und bekennender Ole-Fan. Dadurch, dass die Puppe in den Bildergeschichten stets aus der Kinderperspektive berichte, fühle man sich in die Welt der Kinder hineinversetzt, sagt Wawrosch, und weiter: „Das sind so herzerwärmende Geschichten, bei denen man einfach mal für ein paar Minuten abschalten kann. Oles kindliche Unbefangenheit macht ihn total sympathisch.“

Birgit Bialas, Leiterin der Kita Gehlingsweg, ist der Hinweis wichtig, dass die Idee, in Coronazeiten eine vertraute Puppe als Verbindung zwischen den Kindern zu Hause und ihrer Kita einzusetzen, aus einer befreundeten Kinder-Tageseinrichtung in Willich stammt. „Allerdings hat unser Ole im Laufe der Zeit einen ganz eigenen Charakter entwickelt.  Mit seiner freundlichen und offenen Art zaubert er ein Lächeln in jedes Gesicht. Bereits nach den ersten drei Geschichten gab es große Resonanz von Kindern und Eltern, und Ole bekam zahlreiche Briefe und E-Mails.“

Mittlerweile hat Ole sein Wirkungsfeld über die Kita hinaus erweitert, auch dank des Engagements begeisterter Eltern. Nachdem eine Familie auf eine Ole-Geschichte mit einer eigenen Foto-Geschichte über die Erlebnisse ihrer beiden Kinder zu Hause geantwortet hatte, fiel der Entschluss, Ole auf Reisen zu schicken und Familien besuchen zu lassen.

Ole bei der Redaktion der Briefe an die Kinder (Foto: Stadt Viersen)Ole bei der Redaktion der Briefe an die Kinder (Foto: Stadt Viersen)

„Von den Besuchen haben wir super schöne Bilder bekommen. Es war wirklich bewegend, wie gut Kinder und Eltern sich um den kleinen Mann gekümmert haben. Als die Kinder nach und nach in die Einrichtung zurückkamen, kannten alle den Ole, haben sich riesig gefreut, ihn zu sehen und haben viel und oft mit ihm gespielt“, sagt Kita-Leiterin Bialas. Um auch Geschichten aus der Sicht eines Mädchens schreiben zu können, habe man ihm nun die weibliche Puppe Ilselotte an die Seite gestellt.

Sogar in offizieller Mission ist Ole mittlerweile in Viersen unterwegs. Unlängst stattete er der Abteilung Kinder, Jugend und Familie einen Besuch ab, um Lubo Argus den I., dorthin zurück zu bringen. Der grüne Plüsch-Drache hatte Ole und Ilselotte zuvor für einige Tage in der Kita besucht. Dort hatten sie gemeinsam einige Abenteuer erlebt, die natürlich auch in einer Foto-Geschichte beschrieben worden sind.

Lubo wohnt eigentlich im Jugendamt und ist offizieller Repräsentant des Präventionsprogramms „Lubo aus dem All“, das sich den Themen soziale Kompetenz und Gewaltprävention in der Grundschule widmet. Im Jugendamt wurde Heimkehrer Lubo von Fachbereichsleiterin Dr. Sabine Rau, Wolfgang Timons (Leiter der Abteilung Kinderbetreuung) und Agnes Cebulla-Brauers (Fachberaterin der städtischen Kitas) in Empfang genommen. Auch wenn der Kindergarten wieder für alle Kinder geöffnet ist: Die Abenteuer von Ole und Ilselotte gehen weiter. Kita-Leiterin Birgit Bialas: „Die Ideen gehen uns sicher nicht so schnell aus.“

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (11.09.2020) wieder.

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