Studioreihe im Abonnement

Bereits der Auftakt der Studioreihe der Kulturabteilung der Stadt Viersen ist ein Knaller, denn es ist gelungen den bekannten und vielerorts begehrten Schauspieler Matthias Brandt in die Viersener Festhalle einzuladen. Und er kommt nicht alleine, an seiner Seite ist der Pianist und Sänger Jens Thomas, den die Süddeutsche Zeitung als „Jimi Hendrix des Flügels“ bezeichnete. Beide bringen am 11. Oktober 2017 „Psycho“ auf die Bühne. Bei der Interpretation dieses filmischen Jahrhundertwerks greift Matthias Brandt auf die literarische Vorlage von Robert Bloch zurück und Jens Thomas improvisiert zu Brandts inszenierter Lesung einen Soundtrack.

Dieser besondere Abend ist nicht festgelegt und routiniert einstudiert, er lebt vielmehr von der intensiven, spontanen Interaktion zwischen beiden Akteuren. Dabei gelingt es ihnen „irre“ gut, die Besucher in die seelischen Abgründe des Mörders Norman Bates schauen zu lassen. Das Festhallen-Publikum darf sich auf eine Neuinterpretation des Thrillers aller Thriller freuen und wer glaubt, mit Hitchcock das Grauen von „Psycho“ schon zu kennen, wird an diesem Abend eines besseren belehrt.

Ein weiteres Muss für alle Freunde des gehobenen Schauspiels ist Torsten Fischers Uraufführungs-Inszenierung „Entartete Kunst – Der Fall Cornelius Gurlitt“, die am 3. Dezember 2017 auf dem Programm steht. Der Fall ist ein Stück Zeitgeschichte, der weltweit durch die Presse ging: Ein älterer Herr namens Cornelius Gurlitt fällt bei der Einreise von der Schweiz nach Deutschland auf. Schnell wird bemerkt, dass er keinerlei Einkünfte besitzt, dafür eine geerbte Sammlung moderner Kunst, sogenannter Entarteter Kunst, bestückt mit Werken, die seit Ende des zweiten Weltkriegs als verschollen galten. Geschätzter Wert: eine Milliarde Euro.

Ein Glücksfall für diesen großartigen Theaterabend ist die Besetzung des Protagonisten Cornelius Gurlitt mit dem grandiosen Charakterdarsteller Udo Samel. Erstmals auf Tournee wird es möglich, den Burgschauspieler und ganz Großen seines Fachs live vor Ort erleben zu dürfen.

Einen besonderen Namen hat sich die Studioreihe in den letzten Jahren durch die Präsentation herausragender Figuren- und Objekttheaterinszenierungen erworben. In dieser Spielzeit ist am 11. und 12. April des nächsten Jahres die Compagnie Gare Centrale aus Belgien mit dem Stück „Brandungen“ zu Gast. Hinter diesem Namen verbirgt sich die Grande Dame des Objekttheaters Agnes Limbos. Ihre preisgekrönten Stücke, die in mehr als 25 Ländern gezeigt worden sind, ragen immer wieder auf zahlreichen großen Theaterfestivals heraus. Gemeinsam mit dem Schauspieler Gregory Houben, der von Haus aus Trompeter ist, entsteht mit „Brandungen“ ein Spiel über Herrn und Frau Jedermann, ihre persönliche und die politische Krise, ein Spiel über Macht und die Banalität der Ausbeutung - hinreißend komisch und bitter zugleich auf eine kleine Bühne gebracht, dessen Faszination sich kaum ein Zuschauer entziehen kann.

Als weiteres Bonbon für alle Figurentheaterfans zeigt das Theater Urknall seine Märchenadaption „Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“ am 19. November 2017 nicht nur um 15 Uhr, sondern auch um 19 Uhr, denn mit ihrem unverwechselbaren Humor und Charme, geprägt von großer Spielfreude, sind die Arbeiten der Puppenspieler Dorothee Carls und Michael Hatzius, den einige sicher durch seine Auftritte mit der Reptilienpuppe „Die Echse“ kennen, für Menschen jeden Alters geeignet. Texte, Figuren und Situationen entwickelt das Team während der Proben selbst. Als inhaltliche Grundlage dienten in den letzten drei Arbeiten bekannte Märchenstoffe. Michael Hatzius spielt bei seinem Viersener Debüt den Frosch und seine Partnerin Dorothee Carls eine quirlige und vorwitzige Königstochter.

„Patricks Trick“, Kristo Sagors vielfach preisgekröntes Theaterstück, in der Inszenierung des Theaters Kohlenpott aus Herne gehörte 2016 zu den zehn ausgewählten Inszenierungen des renommierten Theaterfestivals „Spielarten“ und wurde bereits in der Festhalle für ein jugendliches Publikum gezeigt. Gespräche mit den Theatermachern und der Wunsch vieler junger Zuschauer ließen die Idee entstehen, dieses Stück am 7. März ein zweites Mal im Abendspielplan zu zeigen, denn es ist ein Stück, das Menschen jeden Alters Mut macht.

Dem renommierten Autor Kristo Šagor gelingt es in seiner brandaktuellen Stückvorlage, das schwere Thema Behinderung mit gewinnender Leichtigkeit über die Bühne zu bringen. In einem temporeichen Rollenwechselspiel erzählen Patrick und sein ungeborener Bruder, dargestellt durch die wandlungsfähigen Schauspieler Manuel Moser und Jan-Philipp Scharper, dem Publikum mit viel Humor, Slapstick und Situationskomik mit welch unterschiedlichen Sichtweisen man sich dem Thema Behinderung nähern kann.

Bis auf „Der Froschkönig“ (19 Uhr) beginnen alle weiteren Abende um 20 Uhr, wobei man die Einführung um 19.30 Uhr im Ernst-Klusen-Saal der Festhalle nicht verpassen sollte. Abonnements zum einmalig günstigen Preis von 49 Euro (Preis beim Einzelkartenkauf 77,50 Euro) gibt es ab sofort bei der Kulturabteilung der Stadt Viersen, Heimbachstraße 12, 41747 Viersen, Telefon 02162 101466 oder 101468. Und noch ein Tipp: Für Neukunden, die noch andere Abos kennenlernen wollen, könnte sich ein Schnupper-Abo lohnen.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (27.07.2017) wieder.

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