Verantwortung wahrnehmen

Die Stadt Viersen wird alle Veranstaltungen, zu denen mehr als 1000 Menschen erwartet werden, vorerst untersagen. Darüber hinaus hat eine Arbeitsgruppe der Verwaltung beschlossen, dass viele der in den nächsten beiden Wochen vorgesehenen städtischen Veranstaltungen nicht zum geplanten Termin stattfinden werden. Bürgermeisterin Sabine Anemüller appellierte an alle anderen Veranstalter, noch einmal zu überdenken, ob das Event jetzt stattfinden muss: „Unser aller Ziel muss sein, die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus zu verlangsamen. Nur so können wir sicherstellen, dass für besonders gefährdete Menschen auch weiterhin die erforderlichen medizinischen Kapazitäten bereitstehen."

Schwarzes Kreuz

Grundlage des städtischen Vorgehens ist ein am gestrigen Mittwoch veröffentlichter Erlass des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit, Soziales (MAGS NRW). Dieser Erlass gibt den Städten und Gemeinden Schutzmaßnahmen vor, mit denen die Verbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamt werden soll. Damit soll das Gesundheitssystem vor einer zu starken Belastung bewahrt werden. Außerdem schützen diese Maßnahmen Menschen, die wegen ihres Alters oder ihres Gesundheitszustands besonders gefährdet sind.

Nach diesem Erlass müssen alle Veranstaltungen, an denen mehr als 1000 Menschen teilnehmen, abgesagt oder verschoben werden. Bei Veranstaltungen mit weniger Teilnehmenden wird das Risiko bewertet. Die Stadt Viersen hat aktuell für diese Bewertung einen Kriterienkatalog benutzt, den das Robert-Koch-Institut zur Verfügung gestellt hat. Diese Bewertungskriterien werden so oder in ähnlicher Form auch in anderen Städten genutzt.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller sagte, alle privaten Veranstalter sollten ihre eigenen Angebote anhand dieser Vorgaben kritisch prüfen. Das sei umso wichtiger, weil die Stadtverwaltung nicht alle Veranstaltungen und deren Umstände kenne. Grundsätzlich empfiehlt sie, bei einer Entscheidung der Sicherheit der Menschen und dem Schutz vor der weiteren Verbreitung des Virus Vorrang einzuräumen.

Da sich die Lage zum Corona-Virus ständig verändert, hat die Stadt zunächst die bekannten Veranstaltungen bis zum Monatsende genauer betrachtet. Aus dem Reigen der städtischen Kulturveranstaltungen in der Festhalle finden darum nach heutigem Stand zum geplanten Termin nur das Kulturkarussell am Sonntag, 15. März 2020, und die Fidolino-Veranstaltung am Sonntag, 29. März, statt. Alle anderen städtischen Kulturveranstaltungen in der Festhalle werden auf noch nicht bekannte Termine verschoben. Die Abonnenten werden schnellstmöglich über das weitere Vorgehen informiert.

Der Young-Life-Bandcontest „Young Talents“ wird ebenfalls verschoben. Der Nachwuchswettbewerb sollte am 21. März beginnen. Auch hier wird die Stadt einen neuen Termin suchen. Informationen zu weiteren Veranstaltungen folgen, sobald diese vorliegen. Die Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen wird in Form einer Allgemeinverfügung zunächst für die Zeit bis Ostern erlassen. Die Bewertung kleinerer Veranstaltungen erfolgt Schritt für Schritt in den nächsten Tagen.

 

Bewertungskriterien des Robert-Koch-Instituts

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (11.03.2020) wieder.

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