Umgestaltung Lange Straße



Lange Straße: Mehrheit für die Öffnung

Bei einem Diskussionsabend im Dülkener Bürgerhaus hat sich eine deutliche Mehrheit dafür ausgesprochen, die Lange Straße für den Autoverkehr zu öffnen. Die Stadtverwaltung wird nun einen Gestaltungsentwurf erarbeiten. Dieser wird im Herbst den politischen Gremien und der Bürgerschaft vorgestellt.

Frank Pflüger vom Büro HJP aus Aachen stellt neue Entwicklungsimpulse für Dülken vor Jens Stachowitz, Dortmund

Frank Pflüger vom Büro HJP aus Aachen stellt neue Entwicklungsimpulse für Dülken vor
Jens Stachowitz, Dortmund

Rund 100 interessierte Dülkenerinnen und Dülkener waren am Montag, 10. Juli 2017, ins Bürgerhaus gekommen. Sie sollten und wollten bei der kommenden Umgestaltung der Langen Straße mitreden. Die Stadt Viersen hatte zu der Bürgerbeteiligung eingeladen. Die Ergebnisse des Abends fließen nun in die konkrete Planung ein.

Frank Pflüger vom Architekturbüro Heinz Jahnen Pflüger aus Aachen eröffnete den Abend mit einem Impulsvortrag. Darin stellte er die Entwicklung im Dülkener Einzelhandel und deutschlandweite Trends vor. Das Aachener Büro begleitet die Veränderungen in Dülken seit mehreren Jahren. Pflüger sagte, der 2014 geschaffene immobilienwirtschaftliche Masterplan müsse weiterentwickelt werden.

Der Masterplan ist Grundlage für die Projekte der Stadtentwicklung. Bei der Überarbeitung müsse insbesondere gefragt werden, welche Art von Nutzungen es künftig im historischen Stadtkern geben solle. Dabei müsse realistisch betrachtet werden, wo und in welchem Umfang Wohnen, Gewerbe oder Handel einen Platz finden. Dann müsse geklärt werden, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um diese Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.

Anna-Kristina Knebel vom Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Viersen sagte, es sei unbestritten, dass die Lange Straße gestalterisch aufgewertet werden müsse. Aus Sicht der Stadtentwicklung sei es zudem wichtig, die Lange Straße für den Autoverkehr zu öffnen. Dieser Schritt werde die Chancen erhöhen, derzeit unvermietbare Leerstände wieder mit Leben zu füllen.

Die historisch gewachsene Baustruktur der Dülkener Innenstadt habe dazu geführt, dass einige Grundstücke aufgrund der aktuellen Einschränkungen auf der Langen Straße nur schwer erreicht werden können. Das wiege umso schwerer, weil bei der Stadt mehr und mehr Anträge eingehen, Einzelhandelsflächen in Wohnraum umzuwandeln. Schließlich, sagte sie, biete sich hier die Möglichkeit, eine einheitliche Verkehrsregelung für die Lange Straße zu finden. Zurzeit werde der eigentlich Fußgängern vorbehaltene Bereich auch außerhalb der Anlieferungszeiten von beiden Seiten mit Autos befahren.

Petra Kröger, Mitarbeiterin beim Verkehrsgutachter Runge in Düsseldorf, zeigte verschiedene Möglichkeiten, wie der Verkehr im Bereich Lange Straße geführt werden könne. Sie sagte, nach einer Prüfung der Varianten sei für die Verkehrsplaner nur eine Lösung sinnvoll: die Einbahnlösung für die Lange Straße von der Einmündung des Westgrabens bis zum Peterboroughplatz.

Nach den einführenden Vorträgen konnten die Bürgerinnen und Bürger an drei Thementischen diskutieren, Rückmeldungen geben, Nachfragen stellen und Ideen einbringen. Befürworter und Gegner der Öffnung tauschten ihre Argumente aus. Viele Diskutanten nutzen die Gelegenheit, um zu erläutern, unter welchen Voraussetzungen sie der Freigabe für den Autoverkehr zustimmen könnten. Alle Anmerkungen und Anregungen wurden notiert und werden für die weitere Arbeit der Planer ausgewertet.

Am Ende des Abends stellte Moderator Jens Stachowitz die Frage nach der Öffnung der Langen Straße für Autos in die Versammlung. Bei der Abstimmung streckten deutlich mehr Dülkenerinnen und Dülkener die Hände für den Vorschlag in die Höhe. In den Sommerferien wird die Verwaltung nun einen Gestaltungentwurf erarbeiten. Dieser Entwurf wird dann sowohl den politischen Gremien als auch der Bürgerschaft erneut vorgestellt. Ziel ist es, zum Jahresende die Diskussion abzuschließen und bei der Bezirksregierung einen Antrag auf Städtebaufördermittel zu stellen.

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