En de Mett



(24.07.1923 – 11.10.1950 Querstraße)

Im östlichen Unterbeberich verbindet die Straße En de Mett die Gladbacher Straße mit der Greefsallee. Für den KFZ-Verkehr ist die Straße allerdings nur als Stichstraße bis zur Kleingartenanlage freigegeben.

Der Namensbezug wird vielleicht zunächst mit der Bedeutung „in der Mitte“ interpretiert. Jedoch wäre dieser Bezug zunächst nicht deutlich: In der Mitte wovon? Eine andere Erklärung geht von der Bedeutung „in die Messe“ aus. Es gab früher von Steegers in der Nähe der Bongartzmühle einen geraden Weg zur Greefsallee, der die Gläubigen zur sonntäglichen Messe in die Kirche führte.

Fritz Hasenclever machte sich Gedanken über das Straßenschild „En de Mett“ als Weg zur Messe und berichtet am 30. März 1977 in der Westdeutschen Zeitung: „Diese Vermutung findet sogar eine chronistische Stütze aus der Zeit 1408 – 1542. Es heißt darin wie folgt: ‚Dicht an der Viersener Grenze lag To Teeshoff am weitesten von der Kirche entfernt. In der Christnacht mußten die Glocken so lange geläutet werden, bis auch diese Bewohner sich zur Mette eingefunden haben konnten.‘ Demnach also könnte es sich auf dem Wegweiser bei dem Wort ‚Mette‘ tatsächlich um eine kirchliche Messe handeln.“

Dann aber fährt Hasenclever fort: „Gegen diese Auslegung spricht freilich ein Lehnsregister der Abtei Gladbach aus dem Jahre 1577. Darin sind aus der Bebericher Gegend sechs Höfe namentlich verzeichnet, u.a. ‚ten Ende‘ oder ‚Nendhof‘, ‚An gen End‘ usw. Die Bezeichnung ‚Mette‘ befindet sich jedenfalls nicht darunter.

Demnach scheint die vom Viersener Stadtarchivrat Ferdinand Dohr als allein möglich bezeichnete Deutung zutreffend zu sein. Davon ausgehend, daß es in alten Zeiten nur eine Sektion Beberich gab, war für die Bewohner besonders des heutigen Oberbeberich [Anm.: und der Sektionen Heimer, Ummer, Helenabrunn und Ompert] der Gang zur damals einzigen Ortskirche St. Remigius oder zum Rathaus sehr weit und anstrengend. Also bezeichnet besagter Wegweiser mit ‚En de Mett‘ die Mitte der Wegstrecke.“

Um das Jahr 1950 muss Oberbürgermeister Hermann Hülser wohl auf Anregung der Bewohner der Straße den Vorschlag gemacht haben, die früher als sonntäglichen Kirchweg benutzte Querstraße in En de Mett umzubenennen.


Quellenangabe:

Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2018: „Viersen im Wandel der Zeiten - Straßenbilder“,
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 44, Viersen 2018

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