Johannisstraße



(seit 1906 Johannisstraße)

West-Ost-Verlauf:

10.10.1868 Fockelsteinsweg

1904 Johannisstraße

Nord-Süd-Verlauf:

1885 Windberger Kirchweg

heutiger Verlauf:

1906 Johannisstraße (Umbenennung der vorgenannten Straßenteile)

Die L-förmige Straße verläuft zunächst von der Südspitze des Stadtgartens (Hochstraße/Grefrather Straße) nordwestlich in Richtung des Siebenweges. Sie knickt dann in Höhe der Ricarda-Huch-Straße nach Südwesten ab und endet am Äquatorweg.

Der Fockelsteinsweg ist bereits in der französischen Übersichtskarte von 1812 zwischen der Grefrather Straße (Osten) und dem heutigen Dornbuscher Weg im Westen eingetragen.

Der Osthang der Süchtelner Höhen wird in der Topographischen Karte von 1844 mit „Johannes Thal“ und mit „Johannesthal“ in der Karte des Erbenbusches um 1852 bezeichnet. Hier entstanden ab 1902 die Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt Johannistal, die heutigen Rheinischen Kliniken des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

Der Straßenname erinnert an den uralten Brauch des Johannisfeuers oder die Sonnenwendfeier am Vorabend des Johannistages. Das Feuer wurde auf der Höhe entfacht. Die Teilnehmer der Feier zogen am Abend mit Fackeln versehen über den 1607 erwähnten Fackelsteger Weg auf die Höhen und tanzten um das Johannisfeuer. Der Brauch hat sich am Niederrhein bis in die zweite Hälfte des 18. Jh. erhalten.

Im Kurfürstentum Köln wurden die Johannisfeuer 1788 wegen der Brandgefahr verboten.


Quellenangabe:

Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2006: „Die Süchtelner Straßennamen“
Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung
Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der Stadt
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 31, Viersen 2006

 

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