Das Studio-Abo für die Festhalle – große Schauspielkunst und brillantes Figurentheater

In der attraktiven kleinen Veranstaltungsreihe „Studio" wird die Festhalle Viersen zur Schauspiel- und Figurentheaterbühne mit Studiocharakter. Erreicht wird die intimere Atmosphäre durch die vom Förderverein Festhalle gestiftete mobile Vorhanganlage, die es dem Team der städtischen Kulturabteilung möglich macht, den Zuschauerraum genau den Bedürfnissen der jeweiligen Theaterinszenierungen sowie der Besucher anzupassen. Die dabei entstehenden ansteigenden Zuschauerreihen mit 200 bis 400 Plätzen bieten sehr gute Sicht- und Hörverhältnisse.

Neben den Schauspielern Friedrich von Thun und Dominique Horwitz, dem Musiker Max Neissendorfer und dem Kieler Puppenspieler Marc Schnittger wird nach langer Zeit wieder einmal das wunderbare Puppentheater Halle sein Können auf der Festhallenbühne zeigen. Für ein interessiertes Schauspielpublikum wurde in diesem Jahr als Zusatzangebot aus dem Theaterfestival Spielarten 2013 das Schauspiel „Kopf oder Zahl" vom Theater Kohlenpott ins Programm aufgenommen. Dieses Stück, inszeniert vom Herner Regisseur Frank Hörner mit den in Viersen bereits bekannten und beliebten Brüdern Nils und Till Beckmann, die diesmal noch ihre Schwester Maja mitbringen, handelt von Vorurteilen, von jungen Menschen, die auf der Suche nach ihrer Identität sind. Eine Suche, die wohl nie endet. Da sich die Inszenierung an ein jugendliches Publikum wendet, beginnt die Vorstellung am 19. November 2013 bereits um 19 Uhr.

Der Auftakt der Studioreihe am Freitag, 11. Oktober 2013, findet an einem ganz besonderen Ort statt, in der Evangelischen Kreuzkirche Viersen. Nach dem großartigen Erfolg des Programms „Novecento oder Die Legende des Ozeanpianisten" zum Auftakt des letztjährigen Jazzfestivals freut sich der beliebte und vielfach ausgezeichnete Theater-, Film- und TV-Schauspieler Friedrich von Thun sehr, in die Kreuzkirche zurückzukehren. Für seine neueste Lesung hat sich der österreichische Schauspieler mit der markanten Stimme einen Klassiker der Weltliteratur ausgesucht: „Der alte Mann und das Meer" - Ernest Hemingways berühmteste Erzählung. Im Mittelpunkt der Handlung steht der erfahrene kubanische Fischer Santiago, der mit einem gigantischen Marlin, wahrscheinlich dem größten Fang seines Lebens, ringt.

Am Flügel begleitet wird Friedrich von Thun von Max Neissendorfer, dem Leiter der Neuen Jazzschool München. Dessen Musikeinspielungen, die sich zwischen moderner Ballade, dem Impressionismus eines Claude Debussy oder dem Blues eines George Gershwin bewegen, umrahmen die rezitierten Auszüge aus Hemingways Werk und lassen in der faszinierend ausgeleuchteten Kreuzkirche immer wieder magische Momente entstehen.

Erstmals in Viersen zu Gast ist am Mittwoch, 15. Januar 2014, der Kieler Puppenspieler Marc Schnittger, dessen visuelles Theater „Die musikalische Hölle" inspiriert ist von Hieronymus Boschs spätmittelalterlichem Gemälde „Der Garten der Lüste". In einer Mischung aus Figurentheater, Schauspiel und Musik - entstanden als Koproduktion mit dem Opernhaus Kiel - lassen Schauspieler und Puppenbauer Marc Schnittger und Regisseurin Nele Tippelmann den jungen Musiker Schnittelbach eine Odyssee durch Zeit, Raum und Klang erleben. Die Kunstfigur Georg Schnittelbach, aufstrebender Stern am Komponisten- und Geigerhimmel, steht vor dem wohl wichtigsten Konzert ihres Lebens und verfängt sich am Vorabend in einem Labyrinth ungelebter Gefühle, ungeschriebener Noten und unerfüllter Träume. Live begleitet wird diese Odyssee von vier Musikern, dem Trio Sonar mit Lisa Lammel, Violine, Daniel Sorour, Violoncello und Nora Rennau, Bratsche sowie dem Komponisten Jan-Peter Pflug, verantwortlich für die Live-Elektronik.

In der überaus sehenswerten Inszenierung des Puppentheaters Halle, die am Dienstag, 25. März 2014, auf dem Programm steht, sind sowohl Spieler als auch Puppen gleichermaßen dem Glücksspiel verfallen. Denn das ist das große Thema, das der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewskij, selbst dem Glücksspiel sehr zugetan, in seinem berühmten Roman „Der Spieler" beschreibt. In der Zeit der Finanzkrisen scheint die Geldwirtschaft selbst zu einem Glücksspiel geworden zu sein. Was bei Dostojewskij für eine existentielle Lebensphilosophie steht, für die Entwurzelung des Individuums, gilt in der heutigen Zeit längst als allgemeiner Zustand.

In der Produktion „Der Spieler", vom Theaterleiter Christoph Werner erarbeitet, greift das Puppentheater Halle, das zu den erfolgreichsten Ensemblepuppentheatern Deutschlands gehört, ein spannendes Thema auf und stellt wieder einmal seine Klasse unter Beweis. Ein besonders interessanter Kunstgriff gelingt den Theatermachern mit der Verdoppelung der Bühnenfigur durch Mensch und Puppe sowie der Verschmelzung von natürlichem und künstlichem Körper. Die Agierenden sind nicht „nur" Puppenspieler, sondern auch Partner und Gegenüber der Figuren, worin der eigentliche Charme des Bühnengeschehens liegt.

Alle Theaterabende - ausgenommen „Kopf oder Zahl" - beginnen um 20 Uhr, jeweils um 19.30 Uhr am Veranstaltungstag bieten Dramaturgen der eingeladenen Theater im Ernst-Klusen-Saal der Festhalle Einführungen in die Inszenierungen an. In der Kreuzkirche entfällt die Einführung.

Die Vorstellungen, die im Einzelkartenverkauf insgesamt 57,50 Euro kosten, sind im Abonnement bereits für 45 Euro zu haben. Die Karten gibt es bei der Kulturabteilung der Stadt Viersen, Heimbachstraße 12, Telefon 02162 101-466 und -468 oder kartenvorverkauf@viersen.de

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (16.08.2013) wieder.

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