Der Internationale Frauentag in Viersen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Von Igel, Pillen und Co – Frauengesundheit: sinnvolle Vorsorge oder das Geschäft mit der Angst?“ Zu diesem Thema gibt es insgesamt drei Veranstaltungen. Organisator ist das „Viersener Frauenforum“. Hier arbeiten Vertreterinnen lokaler Institutionen, Verbände und Vereine im Interesse frauenpolitischer Anliegen zusammen.

„Wir möchten eine kritische Diskussion zum Thema anstoßen“, sagt Bettina Gläser-Kurth, Gleichstellungbeauftrage der Stadt Viersen. Sie weist darauf hin, dass Frauen als Kundin für Pharmaindustrie, Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten attraktiv sind. Eine „Medikalisierung“ zöge sich so durch das gesamte Frauenleben von der Pubertät über Schwangerschaftsverhütung, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt bis zur Menopause und darüber hinaus. „Wir fragen, ob Frauengesundheit in erster Linie ein großer Absatzmarkt ist oder ob es tatsächlich um die Bedürfnisse der Frauen geht“, erläutert Bettina Gläser-Kurth. Verschiedene Studien stellten bisherige Selbstverständlichkeiten durchaus infrage.

Programm:

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe findet am Montag, 9. März, ein Frauenfrühstück statt. Von 9.30 bis 11.45 Uhr geht es um „Alternative Frauenmedizin: gestern und heute“. Gemeinsam gefrühstückt wird im KBV-Haus an der Rektoratstraße 25. Anmeldungen nimmt das Katholische Forum unter 02162 17290 entgegen. Im Preis von 10,50 Euro ist das Frühstück enthalten.

Das Frauenkabarett Krefeld (FKK) fragt am Freitag, 13. März, um 19.30 Uhr im Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium: „Wie geht‘s uns denn?“ Lisbeth und Matta kommentieren mit einem Augenzwinkern das weibliche Interesse an Schönheits- und Gesundheitsthemen. Der Eintritt kostet 10 Euro pro Person. Karten für den Kabarettabend können ab sofort bestellt werden beim Katholischen Forum Krefeld-Viersen, Telefon 02162 17290, und bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Viersen, Telefon 02162 101226.

„Das übertherapierte Geschlecht“ heißt die Überschrift einer Lesung am Freitag, 20. März. Die Autorinnen Christine Wolfrum und Luitgard Marschall präsentieren in der Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek einen kritischen Leitfaden für die Frauenmedizin. Los geht es am Rathausmarkt 1b um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Viersener Frauenforum „Frauen-Sicht-Weisen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt. Beteiligt sind das Katholische Forum Krefeld-Viersen, Allgemeines Krankenhaus Viersen (AKH), Rheinischer Landfrauenverband Viersen-Krefeld, Volkshochschule (VHS) Kreis Viersen, Euregia – Frauen zwischen Rhein und Maas und die Gleichstellungsstelle der Stadt Viersen.

Der Internationale Frauentag findet seit 1921 in vielen Ländern jährlich am 8. März statt. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Die deutsche Politikerin Clara Zetkin setzte sich im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen maßgeblich für die Einführung eines Frauentages ein.