Ein imposantes Graffiti-Projekt entsteht am 22. und 23. November in Viersen. Die neue Eisenbahnbrücke des Innerstädtischen Erschließungsrings gleich neben dem Viersener Bahnhof wird zu einer „Hall of Fame" (Ruhmeshalle), wie legale Sprühflächen von Graffiti-Künstlern genannt werden. Die Szene in Viersen, aber auch weit über die Grenzen Viersens hinaus wurde durch Streetworker Daniel Kruppa, der gemeinsam mit Dietmar Schmitt (Projektsteuerung Innerstädtischer Erschließungsring) die Idee entwickelte, auf das Projekt aufmerksam gemacht. Sie hat die Einladung mit Begeisterung aufgenommen, will die Aktion auch künftig weiter unterstützen und immer wieder aktualisieren.

„Dieses Projekt wird ein absoluter Knaller für die Region", versprach Bürgermeister Günter Thönnessen bei der Vorstellung der Aktion. „Wir wollen damit junge Menschen an diese jugendorientierte Kunstform heranführen. Und wir haben uns ganz bewusst diese Stelle ausgesucht. Denn die Brücke ist künftig das Haupteingangsportal für die Innenstadt Viersens. Die anspruchsvolle Gestaltung sorgt dafür, dass Viersen als moderne, offene Stadt wahrgenommen wird."

Bereits im Mai 2014 hatten Graffiti-Künstler das inzwischen verschlossene Portal der alten Eisenbahnbrücke zwischen Bahnhofstraße und Güterstraße gestaltet. „Die Resonanz von Passanten jeden Alters war äußerst positiv", berichtete der Bürgermeister. „Das hat uns in unserem Vorhaben bestärkt."

Die zur Gestaltung vorgesehenen Flächen - Portale und Wände der Eisenbahnunterführung - sind mit rund 400 Quadratmetern enorm groß. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin der Brücke hat zugestimmt. Die Wand wird in einzelne Parzellen geteilt, die die Künstler in Kleingruppen bearbeiten. 25 bis 30 professionelle Sprayer aus dem gesamten Bundesgebiet - von Berlin bis Ingolstadt - haben sich angesagt, um unter dem Motto „Viersen lebt" ein herausragendes Kunstwerk zu schaffen.

Begleitet wird die Aktion am Samstag mit einem bunten Musikprogramm, durchgeführt von professionellen DJs unter Leitung von DJ Luca. Zuschauer sind am Samstag und Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr herzlich willkommen.

Außerdem werden an diesem Wochenende drei Graffiti-Workshops für Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren angeboten. Die Jugendlichen haben die Gelegenheit, unter Anleitung des Künstlers Johannes Veit die trapezförmigen Seitenwände zu besprühen. Sie lernen das Handwerkszeug des Graffiti-Sprühens auf großformatigen Flächen und bringen anhand der eigenen Vorlage ihr „Piece" an die Wand. Nach Bekanntwerden der Aktion an den Viersener Schulen waren die drei Workshops, die von Nicola Nilles (Kulturabteilung) geleitet und durch den Kulturrucksack NRW gefördert werden, im Handumdrehen ausgebucht.

Gesponsert wird die Aktion von den Unternehmen Prangenberg&Zaum, RRG Rheinische Recycling GmbH und Entwicklungsgesellschaft Glaswerk Herzogenrath.