Die Stadt Viersen arbeitet an einem Konzept zum Ausbau der Schul-IT. „Die Entwicklung des Konzeptes ist sehr komplex und bedarf einer intensiven Kooperation mit zahlreichen Partnern“ erläutert Schuldezernent Paul Schrömbges die aktuelle Situation.

Derzeit liege die Regelversorgung der Schulstandorte in Viersen bei 16 Mbit/s, „bei drei Schulstandorten noch deutlich darunter“. Den vielfach als erforderlich angesehenen Versorgungsgrad von 100 MBit/s hält die städtische Schulverwaltung für deutlich zu gering. „Je nach medienpädagogischem Konzept dürften mindestens 400 M/Bit/s, bei großen Schulstandorten sogar 1 GigaBit/s erforderlich sein.“ Die Stadt Viersen begrüßt deshalb ausdrücklich die Initiativen der Landes- und Bundesregierung zum Ausbau der IT-Versorgung an Schulen.

„Mit reinen Beschaffungsmaßnahmen ist es allerdings nicht getan“, sagte Schrömbges. Derzeit erarbeiten die Schulen ein schulspezifisches Medienkonzept, das für alle Schulformen, von der Primar- bis zur Oberstufe, standortscharf unterschiedliche Bedarfe darstellen wird. Der Schulträger Stadt Viersen entwickelt parallel dazu ein Konzept, das grundsätzlich eine WLAN- und Breitbandversorgung für die Schulen vorsieht. Mit dieser technischen Lösung sind sowohl der Einsatz von mobilen Endgeräten vor allem in weiterführenden Schulen als auch mobiles Lernen im Primarstufenbereich möglich.

Schrömbges sieht eine Reihe von Aufgaben, die noch zu erledigen sind. „Die Schulen werden in Zukunft die Entwicklung des Medieneinsatzes in den Schulen aktiv begleiten müssen. Auf den Schulträger kämen erhebliche Beschaffungsaufwendungen zu, die sowohl die Hard- und Software als auch den Erwerb der benötigten Lizenzen umfassen.“ Auch sozialpolitische Belange seien zu beachten: „Wenn das medienpädagogische Konzept ein mobiles Endgerät bei jedem Schüler voraussetzt, muss geklärt sein, wer die Beschaffung dieser Geräte finanziert.“

Ein weiteres Problem, sagte Schrömbges, sei schließlich nur in einem größeren Kontext zu lösen: Die Verlegung von Breitbandkabel etwa durch Unitymedia verlange eine große Abnehmerzahl, die nur im regionalen Zusammenhang erreicht werden kann. „Die Initiative von Landrat Dr. Andreas Coenen und Bürgermeisterin Sabine Anemüller zu einer gemeinsamen Initiative kann nur unterstützt werden.“