„Kanew braucht uns“

Am Donnerstag, 22. Februar 2024, tauschten sich Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller und ihr Kanewer Amtskollege Igor Renkas in einer verabredeten Video-Konferenz aus. Valerij Eske, städtischer Mitarbeiter und Vorstandsmitglied im Verein „Freunde von Kanew“, übernahm während des halbstündigen Gesprächs den Part des Übersetzers. (Foto: Stadt Viersen)Am Donnerstag, 22. Februar 2024, tauschten sich Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller und ihr Kanewer Amtskollege Igor Renkas in einer verabredeten Video-Konferenz aus. Valerij Eske, städtischer Mitarbeiter und Vorstandsmitglied im Verein „Freunde von Kanew", übernahm während des halbstündigen Gesprächs den Part des Übersetzers. (Foto: Stadt Viersen)


Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat Igor Renkas, dem Bürgermeister der ukrainischen Partnerstadt Kanew, versichert. „Wir erhalten unsere Freundschaft und Unterstützung aufrecht.“ Anlass des Video-Anrufs war der bevorstehende zweite Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar. Zuvor hatte Sabine Anemüller das Lager des Vereins „Freunde von Kanew“ besucht. Dort wird aktuell ein weiterer Hilfstransport vorbereitet.

Am 24. Februar 2022 wurde die „Mayors-for-Peace“-Fahne mit der Aufschrift „Bürgermeister für den Frieden“ vor dem Stadthaus gehisst. Der Angriff Russlands auf die Ukraine war an dem Morgen bekannt geworden. Bürgermeisterin Sabine Anemüller schrieb damals in einer E-Mail an ihren Amtskollegen Igor Renkas in Viersens Partnerstadt Kanew: „Wir teilen die Verurteilung der Bundesregierung, wonach es sich bei dem russischen Angriff auf Ihr Land um einen eklatanten Bruch des Völkerrechts handelt. Wir möchten Ihnen versichern, dass wir als Stadt und als Bürgerinnen und Bürger in Solidarität und tiefer Freundschaft zu Ihnen halten.“

Seit 1993 besteht die deutsch-ukrainische Städtepartnerschaft. Sabine Anemüller versicherte den Menschen in Kanew in ihrem Schreiben 2022: „Was wir als Stadt Viersen gemeinsam mit dem Verein „Freunde von Kanew“ im Rahmen humanitärer und wirtschaftlicher Hilfe leisten können, werden wir anstoßen und umsetzen. Wir werden mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung verfolgen. Wir halten Kontakt zu Ihnen.“

Am kommenden Samstag, 24. Februar 2024, jährt sich der Tag des Kriegsausbruchs zum zweiten Mal. Auch an diesem Tag wird die Fahne mit der Friedenshoffnung und -forderung vor dem Stadthaus wehen. Sie steht symbolisch für die Solidarität, die Viersens Stadtgesellschaft vor allem über den Verein „Freunde von Kanew“ in den vergangenen 24 Monaten geleistet hat.

„Kanew braucht uns“, unterstreicht Bürgermeisterin Anemüller. In einem am Donnerstag geführten Video-Telefonat versicherte sie Igor Renkas, in der Unterstützung nicht nachzulassen. „Wir halten unsere Freundschaft und Unterstützung aufrecht“, sagte Anemüller. Igor Renkas berichtete ihr, dass die Stadt und die Region nahezu täglich Luftalarm erleben. Zerstörungen habe es bisher nicht gegeben. Allerdings seien bereits 42 Menschen aus Kanew und Umgebung gefallen. Insgesamt seien aktuell 1500 Männer und Frauen von dort an der Front im Einsatz.

Bürgermeister Renkas dankte Viersen und dem Verein „Freunde von Kanew“ im Namen seiner Stadt und persönlich für die Unterstützung, vor allem was die Ausstattung zum Bevölkerungsschutz angeht. Anemüller und Renkas formulierten gegenseitig ihre Hoffnung, sich im Frieden bald persönlich wieder zu sehen.

Die Solidarität der Viersener Bevölkerung und von nach Viersen geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern mit Kanew und den dort zurzeit 4000 untergebrachten Binnenflüchtlingen lässt sich unter anderem an 15 Hilfstransporten seit Kriegsausbruch ablesen.

Außerdem sichtet und nutzt die Stadt Viersen aufgelegte Förderprogramme. So konnte im Sommer 2023 eine Delegation aus Kanew zwei Fahrzeuge übernehmen, die dort im kommunalen Dienst eingesetzt werden. Es handelte sich um einen Kleinbus, der von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanziert wurde, außerdem um einen Kombi-Pkw, den die Feuerwehr Viersen ausgemustert hatte und der von den Freunden von Kanew repariert wurde. Ende 2022 war bereits ein von der Feuerwehr ausgemusterter Laster mit einem Stromaggregat beladen und an der polnisch-ukrainischen Grenze einer Delegation aus Kanew übergeben worden.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat sich in dieser Woche mit Vorstandsmitgliedern des Vereins „Freunde von Kanew“ im Spendenlager an der Viersener Straße in Dülken getroffen. Sie ließ sich über die aktuellen Aufgaben und Pläne informieren und erkundigte sich nach den aktuell in Kanew benötigten Hilfsgütern. Unser Bild zeigt (von links): Jürgen Kalina (Vorsitzender des Vereins Freunde von Kanew) und Klara Leiterer (2. Vorsitzende), Heinzdieter „HD“ Scholz (Fahrer Hilfstransport), Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Viersens Feuerwehrchef Frank Kersbaum sowie Valerij Eske, städtischer Mitarbeiter und Vorstandsmitglied im Verein der Freunde von Kanew (Foto: Stadt Viersen)Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat sich in dieser Woche mit Vorstandsmitgliedern des Vereins „Freunde von Kanew" im Spendenlager an der Viersener Straße in Dülken getroffen. Sie ließ sich über die aktuellen Aufgaben und Pläne informieren und erkundigte sich nach den aktuell in Kanew benötigten Hilfsgütern. Unser Bild zeigt (von links): Jürgen Kalina (Vorsitzender des Vereins Freunde von Kanew) und Klara Leiterer (2. Vorsitzende), Heinzdieter „HD" Scholz (Fahrer Hilfstransport), Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Viersens Feuerwehrchef Frank Kersbaum sowie Valerij Eske, städtischer Mitarbeiter und Vorstandsmitglied im Verein der Freunde von Kanew (Foto: Stadt Viersen)


Am Mittwoch besuchte Bürgermeisterin Anemüller das Spendenlager des Vereins „Freunde für Kanew“ an der Viersener Straße in Dülken. Sie nutzte die Gelegenheit, sich von aktuellen Vorstandsmitgliedern über die Vereinsarbeit, die benötigten Hilfsmittel und weitere Pläne informieren zu lassen. Sie erlebte ausgeprägten Teamgeist, ein vertrauensvolles Miteinander von erfahrenen und neuen Vereinskräften und eine große Bereitschaft, nach Kriegsende der Partnerstadt Kanew bei Aufbau und Weiterentwicklung zu weiter zu helfen.

Ein nächster Hilfstransport ist in Vorbereitung. Heinzdieter „HD“ Scholz, Viersens Feuerwehrchef Frank Kersbaum, Valerij Eske, städtischer Mitarbeiter und Vorstandsmitglied im Verein der Freunde von Kanew, und ein weiterer Fahrer setzen Urlaubstage ein, um den Transport zu ermöglichen. 

Benötigt werden in Kanew fortlaufend Spenden an Kleidung, Schlafsäcken, vor allem Hygieneartikel, aber auch Konserven, Taschenlampen und Kerzen. Kitas, Schulen und Krankenhäuser werden unterstützt. Der Verein nimmt Sach- und Geldspenden an (https://freundevonkanew.de). 

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (22.02.2024) wieder.

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