Stadt Viersen schafft Bürgerwald in Süchteln

Vielfach äußerten in den vergangenen Jahren Bürgerinnen und Bürger den Wunsch nach einem Jubiläumswald in Süchteln. So wie beim Jubiläumsgarten in Alt-Viersen und dem Obstgarten in Dülken wünschten sich auch die Süchtelnerinnen und Süchtelner die Möglichkeit, zu besonderen Anlässen einen Baum als Andenken pflanzen zu können. Letztlich war es der Orkan Friederike, der es möglich machte, im Stadtteil Süchteln einen solchen Bürgerwald anzulegen. Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat das Projekt am Äquatorweg jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Am neuen "Vertell-Eck" haben sich versammelt (von links): Wolfgang Genenger – Ortsbürgermeister Süchteln, Metallbau-Unternehmer Markus Steinhäuser, Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Rainer Kammann – Abteilungsleiter Stadtgrün und Forsten, Markus Kampe – Leiter Städtische Betriebe, die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, sowie Niklas Vath und Erhard Braun vom Vorstand des Süchtelner Heimat- und Verschönerungsvereins (Foto: Stadt Viersen)Am neuen "Vertell-Eck" haben sich versammelt (von links): Wolfgang Genenger - Ortsbürgermeister Süchteln, Metallbau-Unternehmer Markus Steinhäuser, Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Rainer Kammann - Abteilungsleiter Stadtgrün und Forsten, Markus Kampe - Leiter Städtische Betriebe, die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche, sowie Niklas Vath und Erhard Braun vom Vorstand des Süchtelner Heimat- und Verschönerungsvereins (Foto: Stadt Viersen)

In der Folge des Orkantiefs Friederike, das 2018 bundesweit für großflächige Verwüstungen gesorgt hatte, waren in Süchteln am Äquatorweg auf einer Fläche von 12.000 Quadratmeter alle Fichten abgestorben. Die Stadt Viersen machte nun aus der Not eine Tugend. Sie ließ die Abteilung Stadtgrün und Forsten der Städtischen Betriebe die abgestorbenen Bäume fällen und abtransportieren und die Fläche zur Anlage eines Bürgerwaldes vorbereiten. Aus rechtlichen Gründen musste dabei das Areal nach den Vorgaben des Landesforstgesetzes gestaltet werden, damit es den Status als Waldfläche im Sinne des Gesetzes behält.

Insgesamt werden in den nächsten Jahren annähernd 2400 Pflanzen auf der Fläche gesetzt werden. Wesentlicher Bestandteil werden 111 Jubiläumsbäume sein, die von mehr als 1800 sogenannten Ammenbäumen umgeben werden. Um die Jubiläumsbäume dauerhaft zu erhalten, werden die Ammenbäume im Laufe der Jahrzehnte wieder entfernt. So können sich die besonderen Bäume zunächst geschützt, dann später mit zunehmend mehr Wuchsraum zu stattlichen Bäumen entwickeln.

Der Blick vom Aussichtspunkt in Richtung Niers (Foto: Stadt Viersen)Der Blick vom Aussichtspunkt in Richtung Niers (Foto: Stadt Viersen)

Die gesamte Fläche wird von blühenden und Frucht tragenden Sträuchern umsäumt. Den südlichen Abschluss entlang der Wiese bildet ein Blühstreifen aus heimischen Kräutern. So wird diese Fläche zu einem weiteren Baustein im Konzept der Stadt Viersen für mehr Biodiversität. Davon profitiert neben den Menschen auch die heimische Fauna.

Unmittelbar am Äquatorweg wird ein Sitzplatz mit vier Bänken eingerichtet, der zum Innehalten und Besinnen dienen soll. An dieser „Vertell-Eck“ können sich Menschen zum Austausch und Gedenken einfinden. Die Bänke, die von der Firma Metallbau Markus Steinhäuser entworfen und gebaut wurden, stiftet der Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein. Um diesen Ort noch attraktiver zu gestalten, werden ringsum angenehm duftende Sträucher gepflanzt. Deren Beeren dienen den Vögeln im Winter als Nahrungsquelle.

Um die Verbundenheit der Stadtteile Viersens zu symbolisieren, wurde zudem eine zentrale Eiche, umsäumt von vier Mispeln, gepflanzt. Als weiteres Highlight wird der so genannte „Schönblick“ als Aussichtspunkt zwischen Äquatorweg und Kreiskriegerdenkmal wiederhergestellt. Es gab zahlreiche Bitten aus der Bevölkerung, hier eine freie Sichtachse mit Blick über das Nierstal Richtung Osten zu verwirklichen. Trotz der Wiederaufforstungsverpflichtung wurde eine Lösung gefunden, die diese interessante Blickachse offenhält. Daran hatte die Firma von Markus Steinhäuser erneut einen kreativen und aktiven Anteil: Steinhäuser, ein Anwohner der Straße Am Schönblick, hat für diesen Punkt zwei besondere Liegebänke gestiftet.

Der Schönblick war ein beliebtes Ausflugsziel. hier auf einer Aufnahme, die Pfingsten 1930 entstand (Foto: Stadtarchiv Viersen)Der Schönblick war ein beliebtes Ausflugsziel. hier auf einer Aufnahme, die Pfingsten 1930 entstand (Foto: Stadtarchiv Viersen)

Bürgermeisterin Sabine Anemüller erinnerte an die großen Anstrengungen, die derzeit von städtischer Seite unternommen werden, um die von Sturmschäden stark in Mitleidenschaft gezogenen Viersener Wälder wieder zu einem attraktiven Erholungs- und Erlebnisraum für die Bürgerinnen und Bürger zu machen: „Die Wiederbelebung des Schönblicks und der Gedenkwald sind dabei zwei weitere wichtige Bausteine. Unser besonderer Dank gilt hier Markus Steinhäuser und dem Süchtelner Heimat- und Verschönerungsverein für ihr herausragendes Engagement.“ Diesem Dank schloss sich Süchtelns Ortsbürgermeister Wolfgang Genenger an und ergänzte: „Ich bin vor kurzem Großvater geworden. Das werde ich zum Anlass nehmen, hier einen Baum zu Ehren meines Enkelkindes zu pflanzen.“

Ab dem Herbst dieses Jahres können Bürgerinnen und Bürger, ebenso wie Institutionen und Vereine, einen Baum zu besonderen Anlässen im Jubiläumswald pflanzen. Die Bäume werden dann in voraussichtlich zwei jährlichen Pflanzaktionen gesetzt. Welche Baumarten das sein werden und mit welchen Kosten das verbunden ist, wird die Stadt Viersen in den nächsten Wochen festlegen. Interessierte können sich ab sofort bei der Stadt Viersen, Abteilung Stadtgrün und Forsten, melden und einen Baum reservieren lassen. Vorzugsweise bitte per E-Mail an rainer.kammann@viersen.de. In Ausnahmefällen auch telefonisch unter 02162 101-490.

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (14.04.2021) wieder.

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