Thema Wohngemeinschaften

„Dornbusch, Kölsum, Rennekoven - Wohngemeinschaften im Laufe der Jahrhunderte“ lautet der Titel der jüngsten Publikation, die das Viersener Stadtarchiv herausgibt. Gemeinsam mit Viersens Erstem Beigeordneten Dr. Paul Schrömbges und Stadtarchivar Marcus Ewers haben die Autoren Maria Hermans und Dr. Karl Thoer das 492 Seiten starke Werk heute, Dienstag, 4. Oktober 2016, im Viersener Stadtarchiv vorgestellt. Es enthält drei farbige Karten im Format DIN A3 und kann im Archiv für 19 Euro gekauft werden.

Einen Überblick über die wesentlichen Inhalte und zu den Hintergründen des Werks und der Arbeit des Stadtarchivs gibt das Vorwort, das der Erste Beigeordnete der Stadt Viersen, Dr. Paul Schrömbges, geschrieben hat.

Vorwort von Dr. Paul Schrömbges:

„Es ist einer der Vorteile eines Kommunalarchivs, auch die kleineren Siedlungsgemeinschaften in den Blick nehmen zu können und die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Aufmerksamkeit, die solchen Arbeiten zuteil wird, keineswegs der Resonanz von Veröffentlichungen nachsteht, die größere Bevölkerungszentren zum Thema haben. Die geringere Zahl potentiell interessierter Leser wird oftmals mehr als wettgemacht durch das hohe Maß an Identifikation, welche hier die Menschen mit ihrem Ort verbindet, mit dem hohen Maß an Interesse auch gegenüber  der eigenen Geschichte. Intakte soziale Strukturen führen dazu, dass man einander kennt,  viele Bekanntschaften pflegt, vieles schon gehört oder gesehen hat  – so kann man Vieles einordnen, Vieles verstehen, Vieles werten.  Der Viersener Geistliche und Geschichtsfreund Franz Joseph Schröteler formulierte es so: „Wie der Naturforscher die Natur in höherem Maße genießt, je genauer er ihre Entwicklung kennt, so genießt auch der Bürger seine Heimat in umso höherem Sinne, je mehr er von ihrer Geschichte erfahren hat, wie die Gegenwart aus der Vergangenheit hervorgewachsen ist.“

 

Es ist mir daher eine besondere Freude, nunmehr schon die dritte Publikation über den „Mikrokosmos“ Dornbusch der Öffentlichkeit  vorstellen zu dürfen – nach der „Pfarrchronik von Süchteln-Dornbusch. Beiträge und Geschichten aus einem katholischen Milieu“ (erschienen 2010) und der „Chronik der Schule Dornbusch 1917-1961“ (erschienen 2014). Zu nennen sind sicher auch die Arbeiten zu den Süchtelner und Dülkener Straßennamen (2006 und 2014 erschienen), die zwar nicht Dornbusch und Umgebung allein zum Thema haben, die jedoch ebenfalls sehr viel Wissenswertes über den Ort beinhalten und die ich dem Leser an dieser Stelle gerne als ergänzende Lektüre ans Herz legen möchte. Möglich wurde diese Breite an Publikationen nur durch das hohe Maß  an ehrenamtlichem, bürgerschaftlichem Engagement, das den bewusst offenen, bürgerfreundlichen Ansatz des Stadtarchivs nutzt, um zu forschen, um zu schreiben, um zu veröffentlichen.

 

Es ist eine Arbeit über die Menschen, über die Familien, die Dornbusch, Kölsum und Rennekoven über die Jahrhunderte prägten. Es entfaltet sich vor dem Leser ein Bild, das gerade aufgrund seiner Kleinteiligkeit Einblicke liefert, die bei dem „Großen Blick aufs Ganze“ stets verloren gehen. Wie hat sich der Ort entwickelt – welche Familien lebten seit jeher hier, welche kamen hinzu, wie veränderte sich der Ort mit der Zeit? Die Autoren haben mit großem Fleiß über Jahre hinweg in den Kirchenbüchern, Standesamtsregistern und alten Kartenwerken geforscht, die Namen der Familien zusammengetragen  – für Jahrhunderte wurde rekonstruiert, welche Menschen in welchem Haus lebten. Für den Familienforscher wie für den Sozialhistoriker ein weiterer Glücksfall – findet er hier doch familiengeschichtliches Quellenmaterial in vorzüglicher Weise aufbereitet und systematisiert. Ein Glücksfall aber auch für unsere Stadt, die sich gerade im Bereich der Historiografie über ein bürgerschaftliches Engagement freuen kann, das man in anderen Städten nur selten findet.

 

Ich danke den Autoren herzlich für ihren Dienst am Gemeinwesen – und wage den Wunsch zu äußern, dass der Stadt und ihrer Bürgerschaft noch zahlreiche Publikationen dieser Art und Qualität gewidmet werden mögen.“

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Pressemitteilung Stadt Viersen
Inhalte geben den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (04.10.2016) wieder.

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