Links: Irene Hardjanegara: Structure And Dynamics of Large Scale Cascading Failure 02.
Zeichentusche auf Papier. 150 x 240 cm.
Rechts: E. M. C. Collard: roots and lichen. 2023. Öl und Glimmerpigment auf Leinwand. 40 x 30 cm.

Am Sonntag, 3. Dezember 2023, 11 Uhr, findet in der Städtischen Galerie im Park die Ausstellungseröffnung der Bilderschau „visite ma tente" statt. Darin setzen sich die Künstlerinnen E. M. C. Collard und Irene Hardjanegara mit dem Begriff der „fluiden Grenze" auseinander.

„Mach' keine Fisimatenten!" Bei dieser Aussage hört man am Niederrhein den erhobenen Zeigefinger gleich mit. Die Aussage soll auf das 19. Jahrhundert zurückgehen. Damals warnten Eltern ihre Töchter eindringlich vor „Fisimatenten". Mit der anzüglichen Einladung „Visite ma tente" („Besuch mein Zelt") sollen französische Besatzungssoldaten deutsche Mädchen gelockt haben.

Der Begriff ist nun Titel der gemeinschaftlichen Ausstellung von E. M. C. Collard und Irene Hardjanegara. Die Wanderung zwischen den Sprachen ist für die beiden Malerinnen Sinnbild für die Vorstellung von einer „fluiden Grenze". Grenzen werfen Fragen nach Gleichheit und Andersartigkeit auf. Die Pandemiezeit rückte Momente der Trennung in den Blick. Begrenzungen jeder Art, von der Körperhülle bis zur Eingrenzung der autarken Persönlichkeit, können überraschend durchlässig sein. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sind gefragter denn je.

Das Zelt dient den Künstlerinnen als Symbol. Es bietet die Möglichkeit, sich gegenseitig zu besuchen oder rasch weiterzuziehen, weil es leicht auf- und abzubauen ist. Die Ausstellung soll in Viersen beginnen und dann zum nächsten Platz wandern - im Idealfall über eine Grenze hinweg. An jedem Ort kommt eine kunstschaffende Person neu hinzu.

Irene Hardjanegara ist eine minimalistisch-abstrakt arbeitende Künstlerin. Sie wuchs in Viersen auf. Als Stadt in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze ist Viersen ein idealer Startpunkt fürs Projekt. Hardjanegara nimmt E. M. C. Collard, Malerin mit primär figurativem Ansatz, mit ins Zelt. Gemeinsam richten sie den Blick auf das Verbindende ihrer gegensätzlichen Kunst.

Michael Lambertz, Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Viersen, eröffnet die Ausstellung. Eine Einführung gibt Kunsthistorikerin Dr. Karin Mohr, die im Projekt Ruhrkunsturban im Museum Folkwang und als freie Kunstvermittlerin in der Kunstsammlung NRW K20/K21 tätig ist. Im Anschluss an die Eröffnung startet um 12 Uhr der Aktionstag „Kunst ist ein Geschenk".

Der Kunst-Imbiss, die 30-minütige Kurzführung in der Mittagszeit, findet am Dienstag, 5. Dezember 2023, um 13 Uhr statt. Am letzten Tag der Ausstellung, Sonntag, 14. Januar 2024, 15 Uhr, besteht die Gelegenheit, mit den Künstlerinnen in den Räumen ins Gespräch zu kommen.

Ausstellung „visite ma tente"
Irene Hardjanegara und E. M. C. Collard
3. Dezember 2023 - 14. Januar 2024
Städtische Galerie im Park
Rathauspark 1, 41747 Viersen
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag 15-18 Uhr,
Donnerstag 15-20 Uhr, Sonntag 11-18 Uhr
24. Dezember 2023 bis 1. Januar 2024 geschlossen. Eintritt frei.

• Webseite Städtische Galerie im Park