Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viersen, Swantje Day, hat auf die neue „Melde- und Informationsstelle für Queerfeindlichkeit in NRW“ aufmerksam gemacht. Dieses Angebot für Betroffene von Queerfeindlichkeit dokumentiert und analysiert queerfeindliche Vorfälle in NRW und setzt sich für eine bessere Unterstützung von Betroffenen ein. Weiterhin bietet das Portal, das am 17. März 2025 online gegangen ist, Informationen zu Beratungsangeboten und über Queerfeindlichkeit im Allgemeinen.
In der vergangenen Woche wurden die Ergebnisse der Studie „Queer durch NRW – Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*“ veröffentlicht. Die Abkürzung LSBTIQ* steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und queer. Die Studie erfasst erstmals die Lebenssituation von Menschen mit einem LSBTIQ*-Hintergrund im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. In dem 271 Seiten starken Bericht sind sowohl Altersaspekte und Einwanderungsgeschichte als auch Anfeindungen erfasst.
In NRW gehören 1,8 Millionen Menschen der LSBTIQ*-Community an. Leider gehört für viele dieser Bevölkerungsgruppe Diskriminierung immer noch zum Alltag. Die Hälfte der Befragten erinnerte sich, in den vergangenen fünf Jahren Diskriminierung aufgrund der eigenen sexuellen Identität erfahren zu haben. Dabei sind jüngere Menschen häufiger betroffen.
Ein Drittel fühlt sich im öffentlichen Raum eher unsicher. Eine deutliche Mehrheit gab an, an ihrem Wohnort bestimmte Straßen, Plätze oder Parks zu meiden. Der Großteil der schwulen Männer verzichtet lieber darauf, in der Öffentlichkeit mit dem Partner Händchen zu halten. Übergriffe werden aufgrund der Sorge, auch dabei Diskriminierung zu erfahren, nur in den seltensten Fällen gemeldet.
Positiv zu vermerken ist, dass derzeit viele LSBTIQ* im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrer Lebenssituation in NRW sind. Allerdings blicken viele Befragte mit deutlicher Sorge in die Zukunft. Mehr als 80 Prozent befürchteten eine Verschlechterung der Situation von LSBTIQ* in NRW.