Gewandhausstraße



(seit 15.09.1970 Gewandhausstraße)

(seit 04.11.1892 Blumenstraße)

Die Gewandhausstraße verbindet die Reiterstraße im Westen mit der Bodelschwinghstraße im Osten und ist zugleich die nördliche Begrenzung des Wilhelm-Cornelißen-Platzes.

Die Blumenstraße diente der Erschließung der Neubaugebiete, die am Ende des 19. Jh. im Osten Dülkens entstanden. Die entsprechenden städtebaulichen Planungen wurden am 04.11.1892  mit der Festsetzung der Baufluchtlinien der  Talstraße, Sternstraße, Hochstraße, Gartenstraße und Blumenstraße durch den Rat gebilligt. Die Namensgebung für Gartenstraße und Blumenstraße entsprang dabei höchst wahrscheinlich der Überlegung, den neuen Straßen Namen zu geben, die positive Assoziationen hervorrufen.

Die Blumenstraße war zunächst noch unbefestigt. Erst im Jahre 1899  erfolgte  auf  Beschluss des Gemeinderates die Pflasterung des Straßenzuges. Auf Antrag der Anlieger wurde 1963 beschlossen, die Straße mit einer Teerdecke zu versehen. Im Zuge der Kommunalen Neugliederung erhielt die Straße den neuen Namen „Gewandhausstraße“, da in Süchteln eine Straße gleichen Namens existierte.

Das Xantener Viktorstift unterhielt in Dülken seit alters her ein Gewand- oder Kaufhaus. Es lag nördlich vom Chor der Pfarrkirche am südlichen Rand des Marktes.

Es wird 1333 als „domus, in quo pannus venditor“ (= Haus, in dem Gewänder verkauft werden) erwähnt. Die Bezeichnung Gewandhaus tritt erstmals 1408 auf. Das Stift verpachtete das Gewandhaus mit den übrigen Dülkener Besitzungen an den jeweiligen Schultheißen, der auch für die Instandhaltung des Kaufhauses zuständig war.

Das Gewandhaus war ursprünglich ein Fachwerkbau. 1408 verpflichtete sich der Schultheiß Johann von Bocholtz, das Haus auf ein steinernes Fundament zu setzen und zur Straßenseite hin mit einer Steinwand zu versehen. Diese Verpflichtung wurde allerdings nicht eingehalten. Erst der Xantener Kanoniker Johann von Goch errichtete 1424 einen steinernen Neubau. Im Jahre 1553 fiel „das Geand- houiß“, das älteste Textilgeschäft Dülkens, einem Brand zum Opfer.


Quellenangabe:

Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2014: „Die Dülkener und Boisheimer Straßennamen“

Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung

Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der Stadt

Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 40, Viersen 2014

 

nach oben