Stadtplakette erinnert

Veröffentlicht am: 11.07.2025

Angelika Herrmann, frühere Vorsitzende des Freundeskreises der Rollstuhlfahrer, ist posthum mit der Stadtplakette in Bronze der Stadt Viersen ausgezeichnet worden. Bürgermeisterin Sabine Anemüller übergab die Auszeichnung an den Verein und die Familie.
 

Der plötzliche und unerwartete Tod von Angelika Herrmann vor einem Jahr hatte verhindert, dass sie die Stadtplakette in Bronze persönlich entgegennehmen konnte. Nach Ablauf des Trauerjahres erfolgte die Übergabe der Auszeichnung jetzt beim Sommerfest des Freundeskreises der Rollstuhlfahrer. 

Bürgermeisterin Sabine Anemüller sagte, sie hätte ihre lobenden Worte Angelika Herrmann gerne persönlich gesagt. Leider habe der Tod das verhindert. Es sei ihr darum ein besonderes Anliegen, an sie zu erinnern und ihr posthum im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Viersen die Stadtplakette zu überreichen: „Wir werden sie als eine Bürgerin in Erinnerung halten, die vielen anderen eine Stütze war.“ Sie freue sich, dass die Familie und der Freundkreis nun an ihrer statt diese Ehrung entgegennähmen. 

Fast ein halbes Jahrhundert sei Angelika Herrmann Mitglied des Freundeskreises gewesen, viele Jahre Vorstandsmitglied und seit 2015 erste Vorsitzende. Unermüdlich habe sich für ein besseres Leben für Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen eingesetzt. Angelika Herrmann selbst, sagte die Bürgermeisterin, sei auf den Rollstuhl angewiesen gewesen: „Sie wusste daher, welche Anstrengungen zuweilen notwendig sind, um von A nach B zu kommen.“

Sie habe Hindernisse entdeckt, die Menschen ohne Handicap nicht wahrnähmen. „Teilhabe ist uns allen als Gemeinschaft wichtig. Wichtig ist dabei, dass Betroffene uns aufmerksam machen. Und das tat sie.“ Angelika Herrmann war Fürsprecherin der Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, denen sie eine Stimme gab. 

Angelika Herrmann sei eine Lobbyistin gewesen: „Sie netzwerkte. Sie nahm Kontakt zu Entscheidungsträgern und zur Verwaltung auf, wenn sie ein Thema nach vorne bringen wollte.“ Die Stimme und die Präsenz von Angelika Herrmann galten den Bedingungen, die sie verbessern wollte. Das habe sie beispielsweise im Arbeitskreis für Behindertenfragen und als beratendes Mitglied in verschiedenen Ausschüssen des Viersener Stadtrates getan. 

Angelika Herrmann, sagte die Bürgermeisterin, seien Gleichstellung und Wertschätzung von Menschen wichtig gewesen. Die SPD-Ratsfraktion hatte die Auszeichnung mit der Stadtplakette in Bronze für ihr „langjähriges und verdienstvolles Engagement“ im Bereich „Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen“ beantragt. Der Rat der Stadt Viersen stimmte diesem Antrag einstimmig zu.