Galerie zeigt Tanz in der Kunst

Viersen aktuell - Ausgabe Mai 2025

Martin Lersch: Skelett und Politikerin
Martin Lersch: Skelett und Politikerin. 2007. Mischtechnik

Ein häufig gecoverter Song der 1960er Jahre stand Pate für den Titel der neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park (10. Mai–1. Juni). Bei „Save the Last Dance for Me“ dreht es sich allerdings nicht um den letzten Tanz eines Abends, der für einen geliebten Menschen reserviert wird. Vielmehr stellt die Galerie Tanz und Tod in der Kunst in den Mittelpunkt, speziell den Totentanz. 

Seit dem 14. Jahrhundert erinnert der „Danse macabre“ in künstlerischen Techniken von der Wandmalerei bis zur Radierung daran, welche Macht der Tod über das Leben hat. In bildlichen Darstellungen fordert die Gestalt des Todes Personen jeden Alters oder Standes zum Tanz auf, holt sie damit ohne Vorwarnung ab.

Zum Festival „Tanz NRW“, das im Mai auch in Viersen stattfindet, beleuchtet die Galerie die wechselseitige Inspiration von Tanz und bildender Kunst.

Das älteste Blatt der Viersener Graphiksammlung wird ausgestellt. Es handelt sich um tanzende Skelette des Holzschneiders Michael Wolgemut aus dem Jahr 1493. Weitere historische Graphiken kommen als Leihgaben der Sammlung „Mensch und Tod“ aus dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In diesen Drucken bittet der Tod einen Kardinal, einen Gelehrten und ein Mädchen zum letzten Tanz.

Ein Beispiel für zeitgenössische Kunst ist Martin Lerschs Totentanz-Malerei in Kombination mit Schriftbildern von Gesine Lersch-van der Grinten. 

In der Installation „Seele und Stahl“ von Anna Link, Daniel Kress und Wolfgang Oude Hengel agiert ein weiblicher Akt in experimentellen Fotografien mit einem Stahlskelett.

Videokunst ist mit Kai Welf Hoyme vertreten. Fotografien aus aktuellen Tanz-Choreographien stammen von der namhaften Tanzfotografin Ursula Kaufmann.

Der Bochumer Künstler Peter Beckmann spannt den Bogen von gemalten Totentänzen auf Schallplatten bis hin zur Gegenwart mit dem Graphikzyklus „Der Totentanz der Ukraine“. 

Peter Beckmann: Totentanz.
Peter Beckmann: Totentanz. Malerei auf Schallplatte

Städtische Galerie im Park

Termine

Die Ausstellung wird am Freitag, 9. Mai 2025, 20:30 Uhr, mit der Tanzperformance „Jungmann//Jungklaus“ auf dem Platz vor der Galerie eröffnet. Die Galerieräume sind ab 19 Uhr geöffnet.

Der Kunst-Imbiss zur Ausstellung ist am Dienstag, 20. Mai, 13–13:30 Uhr (Entgelt 2 Euro). Beim „Kunstklatsch“ am Donnerstag, 22. Mai, 15:30 Uhr, klingt ein gemeinsamer Ausstellungsrundgang bei Kaffee und Kuchen aus (Entgelt 5 Euro).